LinktippsTagged , , , ,

5 vor 10: Großbritannien, Weißrussland, Geldpolitik, Wien, Ökonomie

Heute in den Linktipps: Der Schaden durch den Brexit, die Währungsreform in Weißrussland und die Gefahren für die europäische Geldpolitik. Die weiteren Themen: Warum die Mieten in Wien so billig sind und was Ökonomen und Mediziner gemeinsam haben.


1. Großbritannien droht die Rezession
(qz.com, Eshe Nelson, englisch)
Um die Wirtschaft nach der Brexit-Entscheidung zu stützen, könnte die britische Zentralbank heute ihren Leitzins auf den niedrigsten Wert in ihrer 300-jährigen Geschichte senken. Positive Impulse für die Wirtschaft wären dringend nötig: Ökonomen sehen eine 50-Prozent-Chance, dass das Vereinigte Königreich im kommenden Jahr in die Rezession abrutscht. Tausende Jobs drohen verloren zu gehen.

2. Ohne Markt und ohne Plan
(nzz.ch, Benjamin Triebe)
In Weißrussland sinken die Preise kräftig: Was bisher 10.000 Rubel gekostet hat, kann neuerdings für einen einzigen Rubel gekauft werden. Grund ist eine Währungsreform, die ganz einfach vier Nullen streicht. Auf die angeschlagene Wirtschaft des osteuropäischen Staates dürfte das allerdings keine großen Auswirkungen haben, schreibt Benjamin Triebe: “Staatspräsident Alexander Lukaschenko tut sich nämlich schwer mit Wirtschaftsreformen – von politischen Liberalisierungen in dem abgeschotteten Land, das der 61-jährige Autokrat seit 1994 führt, gar nicht erst zu reden.”

3. Für EZB wären noch niedrigere Zinsen kontraproduktiv
(blog.zeit.de, Dieter Wermuth)
Die kurzfristigen Zinsen, die in Europas Finanzsektor derzeit gelten, sind bereits weit in den negativen Bereich vorgedrungen. Dennoch könnten sie theoretisch weiter sinken. Denn laut der EZB ist noch nicht zu beobachten, dass die Marktteilnehmer ihr Vermögen massenhaft in Bargeld umwandeln. Aus anderen Gründen sollte es aber trotzdem keine weiteren Zinssenkungen mehr geben. Denn diese könnten die expansive Geldpolitik plötzlich zu einer restriktiven machen.

4. So wurde Wien zur Traumstadt aller Mieter
(welt.de, Britta Nagel)
Während in deutschen Großstädten die Mieten teilweise rasant steigen, bezahlen die Einwohner Wiens im Schnitt nur 7,50 Euro pro Quadratmeter. “Möglich ist das, weil sowohl der Wohnungsbestand als auch der Baugrund seit fast hundert Jahren zum größten Teil in städtischem Besitz ist”, schreibt Britta Nagel. Der Preisspekulation sei so sprichwörtlich der Boden entzogen worden. Der Anteil der geförderten Wohnungen liegt bei 62 Prozent – so hoch wie in keiner anderen Stadt der Welt.

5. Sollte die Volkswirtschaftslehre demokratisiert werden?
(makronom.de, Simon Wren-Lewis)
Die Medizin und die Ökonomie haben aus Sicht von Simon Wren-Lewis viel gemeinsam. Beide Wissenschaften haben Probleme damit, exakte Prognosen abzugeben. Dennoch kann man von ihnen sinnvolle Ratschläge bekommen: Zum Beispiel, dass Rauchen schlecht ist und Einschränkungen für den Freihandel dem Wachstum schaden. Mehr Verständnis in der Bevölkerung für solche Zusammenhänge wäre daher wünschenswert. Allerdings müssten sich dafür auch die Ökonomen besser organisieren, schreibt Wren-Lewis.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

Keinen Ökonomen-Blog-Post mehr verpassen? Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter, und abonnieren Sie unseren Whats-App-Nachrichtenkanal, RSS-Feed oder unseren Newsletter.