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5 vor 10: Nationalismus, Banken, Öffentlich-Rechtliche, Bangladesch, Brexit

Heute in den Linktipps: Was ein Wirtschaftsforscher von der neuen Stärke des Nationalismus hält, warum Europas Banken in Schwierigkeiten stecken und wie Ökonomen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk reformieren würden. Außerdem geht es um ein Vorbild bei der Armutsbekämpfung und den Verfall der britischen Währung.


1. “Der Rechtspopulismus ist ein temporäres Phänomen”
(zeit.de, Marcus Gatzke und Bastian Brauns)
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, warnt vor den Folgen der Erstarkung des Nationalismus in Europa. Im Interview zeigt er sich aber zuversichtlich, dass sich der “gesunde Menschenverstand durchsetzen” werde, Er erklärt auch, weshalb neue Handelsabkommen gut für Deutschland wären: “TTIP und auch Ceta werden keine Wachstumswunder in Deutschland bewirken. Das Abkommen ist vielmehr essentiell, um unseren Status quo und unseren Wohlstand zu erhalten.”

2. Gibt es eine Zukunft für die europäischen Banken?
(wiwo.de, Stefan Bielmeier)
Die Deutsche Bank befindet sich wegen einer drohenden Milliardenstrafe in den Vereinigten Staaten in schweren Turbulenzen. Auch die Commerzbank steht erneut vor folgenreichen Umbauarbeiten. Durch Belastungsfaktoren wie die niedrigen Zinsen und neue Wettbewerber werden die Schwächen der Geschäftsmodelle offenbar, schreibt Stefan Bielmeier. Er glaubt dennoch an eine Zukunft von Europas Großbanken: “Die Banken kennen ihre Stärken, den europäischen Markt und ihre Kunden, diesen Vorteil sollte man stärker nutzen. Ohne eine merkliche Flexibilität wird es aber nicht gelingen.”

3. Forscher begrüßt CSU-Pläne zur Zusammenlegung von ARD und ZDF
(meinungsbarometer.info)
Der Ökonom Justus Haucap ist Wettbewerbsexperte, im Fall der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender spricht er sich jedoch für weniger Konkurrenz aus. Eine Zusammenlegung von ARD und ZDF hält er für sinnvoll. Bei einer Reduktion des Angebots brächen Demokratie und Meinungsvielfalt sicher nicht zusammen. Haucap glaubt jedoch nicht an tiefgreifende Einschnitte. “Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist vollständig reformunfähig und der Politik fehlen die Kraft und der Mut für ernsthafte Reformen – ich glaube nicht, dass sich irgendetwas ändert, abgesehen davon, dass es immer teurer werden wird und immer weniger Leute zusehen.”

4. Ein Vorbild im Kampf gegen die Armut
(blogs.worldbank.org, Qimiao Fan, englisch)
Wenn Bangladesch im Westen in die Nachrichten kommt, dann geht es meist um schlechte Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken, Terroranschläge oder brutale politische Auseinandersetzungen. Aus dem südasiatischen Land gibt es aber auch gute Nachrichten: Kaum ein Land war bei der Armutsbekämpfung in den vergangenen Jahrzehnten so erfolgreich wie Bangladesch. Der Anteil der in Armut lebenden Menschen sank von 44 Prozent im Jahr 1991 auf zuletzt 18,5 Prozent. Seine Ziele hat Bangladesch damit übererfüllt.

5. Pfund-Crash zeigt die harte Realität für die Briten
(welt.de)
Bereits nach dem Brexit-Votum der Briten verlor das Pfund drastisch an Wert. Seit Premierministerin Theresa May den Austritt aus der Europäischen Union am Wochenende konkretisierte, rutschte die Währung des Landes erneut ab. Der Wirtschaft des Landes stehen weitere mögliche Schocks noch bevor. Experten fürchten eine Abwanderung der für London elementar wichtigen Finanzindustrie.

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