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5 vor 10: Griechenland, Ungleichheit, Leistungsbilanz, Bildung, Manager

Heute in den Linktipps: neuer Streit um Griechenland, die Debatte über soziale Ungleichheit und Maßnahmen gegen das Leistungsbilanzdefizit. Außerdem geht es um die Folgen von Problemen im Bildungssystem für den Arbeitsmarkt und die Gehälter von Chefinnen.


1. Endlose Griechenland-Farce
(faz.net, Werner Mussler)
Im Streit um Finanzhilfen für Griechenland bringt der Internationale Währungsfonds abermals Schuldenerleichterungen für das südeuropäische Land ins Spiel. Das Bundesfinanzministerium lehnt das ab und verweist auf mögliche Kosten von 120 Milliarden Euro für deutsche Steuerzahler. Werner Mussler wirft Minister Schäuble Realitätsverweigerung vor: „Schäuble will zwar die ökonomische Expertise des IWF im Programm halten, sie aber ignorieren, wenn sie Ergebnisse hervorbringt, die ihm nicht behagen.“

2. Der Kampf gegen Ungleichheit stößt auf wenig Interesse
(bloomberg.com, Tyler Cowen, englisch)
Soziale Gerechtigkeit dürfte sich im Bundestagswahlkampf zu einem der wichtigsten Themen entwickeln. Auch in den USA wird Ungleichheit heftig diskutiert – zumindest von Forschern und Akademikern. Studien zeigen, dass das Thema in der breiten Öffentlichkeit jedoch nur wenig Handlungsdrang auslöst. Eine Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Menschen Ungleichheit nicht ablehnen – was als störend empfunden wird, ist Ungerechtigkeit.

3. Einfach die Löhne erhöhen? Das allein hilft nicht
(sueddeutsche.de, Alexander Hagelüken)
Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss wird seit Jahren heftig diskutiert und ist auch auf die Kritik des US-Präsidenten Donald Trump gestoßen. Er zeigt, dass Deutschland deutlich mehr Waren exportiert als importiert. Höhere Löhne könnten helfen, die Situation zu beenden, heißt es in der Debatte. Ökonomen warnen jedoch vor erheblichen Nachteilen.

4. Wie müssen wir unser Bildungssystem umbauen?
(wirtschaftlichefreiheit.de, Andreas Freytag)
Neue Umfragen zeigen: Es liegt offenbar etwas im Argen im deutschen Bildungssystem. Studenten fühlen sich einer Untersuchung zufolge gestresster als Arbeitnehmer. Hochschullehrer zeigen sich mit Blick auf die steigenden Anforderungen ihrer Arbeit frustriert. Beide Seiten seien offenbar überfordert, schreibt Andreas Freytag: „Dieses Problem setzt sich in gewisser Weise auf dem Arbeitsmarkt fort, denn dort fehlen … Facharbeiter, während es ein Überangebot an nur unzureichend Qualifizierten gibt.“

5. Chefinnen verdienen oft besser als Chefs
(qz.com, Neha Thirani Bagri, englisch)
Die Führungsetagen großer Konzerne sind immer noch vorwiegend mit Männern besetzt – obwohl Studien klar belegen, dass mehr Diversität auch zu größerem unternehmerischem Erfolg führt. Doch wenn es Frauen trotzdem gelingt, an die Spitze aufzusteigen, stehen sie im Schnitt besser da als Männer: In den USA verdienen weibliche CEOs sogar um mehrere Millionen mehr als Männer auf dem Posten.

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