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5 vor 10: Leistungsbilanzüberschuss, Gini-Koeffizient, Indien, Dörfer, Amtsträger

Heute in den Linktipps: Gehen Gefahren vom deutschen Leistungsbilanzüberschuss aus? Was macht Städte für hoch Qualifizierte attraktiv? Kann ein Freihandelsabkommen mit Indien gelingen? Zudem geht es um aussterbende Dörfer und den Einfluss der Gehälter auf die Kandidatenauswahl in der Politik.


1. Die Opossum-Strategie
(makronom.de, M. Huzel & P. Stachelsky)
Dass Donald Trump den deutschen Leistungsbilanzüberschuss wieder auf die Agenda gesetzt hätte, sei richtig, schreiben M. Huzel & P. Stachelsky im Makronom-Blog, etwa weil solche Ungleichgewichte Zahlungsbilanzkrisen und Blasenbildungen auf den Anleihemärkten auslösen könnten. Die Autoren haben vier Gründe für den Überschuss ausgemacht.

2. Mehr Ginis
(econlog.econlib.org, Scott Sumner, englisch)
Es ist ein wenig wie die Frage von Henne und Ei: Enrico Moretti geht der Frage nach, ob sich hoch Qualifizierte in Städten mit hohen Mieten niederlassen, weil sie dort deutlich mehr verdienen können oder weil diese Städte so viel attraktiver zum Leben sind. Scott Sumner macht im Blog der Library of Economics and Liberty deutlich, wieso man an dieser Stelle den Gini-Koeffizienten zur Rate ziehen sollte. Seine Hypothese: Größe und Wert der Immobilien unterscheiden sich weit weniger als angenommen – stattdessen seien unterschiedliche Präferenzen entscheidend.

3. Indiens schwieriger Weg in die Moderne
(sueddeutsche.de, Arne Perras)
Jetzt, da sich Großbritannien mit dem Brexit als Blockierer eines EU-Freihandelsabkommens mit Indien erledigt, sei es an der Zeit, neu über ein solches Abkommen nachzudenken, meint Arne Perras und analysiert, warum dies auch für Indien sehr wichtig sein könnte. So mache es Indien ausländischen Firmen noch immer vergleichsweise schwer, sich im Land niederzulassen, das zeige der Platz 130 von 190 im Index „Ease of Doing Business“ der Weltbank.

4. Rettet die Dörfer!
(sueddeutsche.de, Susanne Höll)
Es sei an der Zeit, die Milliarden, die in die Steuerkasse fließen, in die „Hungerriemen“ zu stecken. So nennt Susanne Höll jene Gegenden, in denen die Häuser verfallen, die Busse selten fahren, Ärzte und Krankenhäuser 20 Kilometer weit weg sind. Damit die ländlichen Regionen im Wettbewerb mit den Städten nicht abgehängt werden, brauche es schnelles Internet, Kitas mit längeren Öffnungszeiten und einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel.

5. Wer wird Politiker? Der Einfluss von Bezahlung und der Unvereinbarkeit von Amt und Mandat
(oekonomenstimme.org, Thomas Brändle und Alois Stutzer)
Wer höhere Löhne bezahlt, bekommt auch die qualifizierteren Mitarbeiter – so eine gängige Annahme aus der Arbeitsmarktökonomie. Wie aber verhält sich dies in der Politik? Das wollen Thomas Brändle und Alois Stutzer wissen und haben dazu diverse Studien der letzten Jahre ausgewertet.

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