LinktippsTagged , , , ,

5 vor 10: Eurozone, Zinsen, Geldpolitik, Vermögen, Trump

Heute in den Linktipps: Ein Aufruf deutscher und französischer Ökonomen für eine Euroreform, die Wirkung der EZB-Niedrigzinsen und was die Geldpolitik mit politischer Polarisierung zu tun hat. Außerdem geht es um das Wachstum der Geldvermögen und die Steuerreform von Donald Trump.


1. Deutschland sollte mehr Risikoteilung akzeptieren
(faz.net)
In einem öffentlichen Aufruf melden sich deutsche und französische Ökonomen in der Debatte um die Zukunft der Eurozone zu Wort. Sie loben darin die gute wirtschaftliche Entwicklung und Fortschritte wie beispielsweise die Bankenunion. Gleichzeitig warnen sie davor, sich bei der Bekämpfung von Krisen zu sehr auf die Europäische Zentralbank zu verlassen. Sie fordern, eine Restrukturierung von Staatsschulden als letztes Mittel zuzulassen.

2. Die Geldpolitik der EZB wirkt (wieder)
(makronom.de, Benn Steil)
Wenn Zentralbanken die Zinsen senken, kurbelt das in der Regel die Konjunktur an, denn normalerweise geben Banken die Niedrigzinsen in Form von Krediten an Unternehmen weiter. Das ermöglicht zusätzliche Investitionen. Doch auf dem Höhepunkt der Eurokrise funktionierte dieser Mechanismus nicht mehr. Die Zinssenkungen verpufften in den Krisenländern. Das hat sich jetzt geändert.

3. Die EZB treibt die politische Polarisierung
(wirtschaftlichefreiheit.de, Sebastian Mueller und Gunther Schnabl)
Die zunehmende Polarisierung der deutschen Gesellschaft ist nach der Bundestagswahl mit Parteien am linken und am rechten Rand nun auch im Parlament abgebildet. Sebastian Mueller und Gunther Schnabl erklären die Veränderung damit, dass sich Umverteilungsversprechen der Volksparteien immer schlechter realisieren lassen. Sie warnen: „Wenn eines Tages die Immobilien- und Exportblase platzt, dürfte sich das wirtschaftliche und politische Klima in Deutschland nochmals deutlich eintrüben.“

4. Weltweite Geldvermögen wachsen um sieben Prozent
(wiwo.de, Mark Fehr)
Eine Untersuchung in mehr als 50 Ländern zeigt, dass die Geldvermögen privater Haushalte im vergangenen Jahr deutlich gewachsen sind: Im Schnitt legten sie um sieben Prozent zu. Besonders groß ist das Vermögen in den USA: Pro Kopf beläuft es sich dort auf mehr als 170.000 Euro. Auch in Deutschland wachsen die Kontostände. Das liegt aber weniger an hohen Kapitalerträgen, sondern vielmehr am Konsumverzicht fleißiger Sparer.

5. Wer von Trumps Steuerreform profitiert
(qz.com, Max de Haldevang, englisch)
Donald Trump hat neue Details seiner geplanten Steuerreform vorgestellt. Er spricht von einer „historischen Steuerentlastung für das amerikanische Volk“. Max de Haldevang kritisiert, dass der US-Präsident ein Detail unerwähnt ließ: Noch viel stärker als Privathaushalte würde die Reform international operierende Konzerne entlasten, die bisher große Teile ihres Vermögens im Ausland lagern.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

Keinen Ökonomen-Blog-Post mehr verpassen? Folgen Sie uns auf Facebook, Instagram und Twitter, und abonnieren Sie unseren WhatsApp-Nachrichtenkanal, RSS-Feed oder einen unserer Newsletter.