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5 vor 10: Minderheitsregierung, Schulz, Wirtschaftsgeschichte, BIP, Studium

Heute in den Linktipps: Was aus Sicht eines Ökonomen für eine Minderheitsregierung spricht, Diskussion um Stellenstreichungen und die Bedeutung der historischen Wirtschaftsforschung. Außerdem geht es um das Bruttoinlandsprodukt und die Frage, ob das Studium ausreichend auf den Beruf vorbereitet.


1. Warum keine Minderheitsregierung?
(wirtschaftlichefreiheit.de, Thomas Apolte)
Wie Deutschland nach dem Aus der Jamaika-Gespräche künftig regiert wird, ist noch recht unklar. Für den Wirtschaftswissenschaftler Thomas Apolte hätte eine Minderheitsregierung jedenfalls einen gewissen Reiz: Ein Koalitionsvertrag sei „ein Kartellvertrag, der den Wettbewerb der Ideen und die Intensität des Ringens um Lösungen einschränkt“. Demzufolge könnte unter einer Minderheitsregierung dieser politische Wettbewerb wieder gestärkt werden.

2. Die Doppelmoral des SPD-Chefs
(nzz.ch, Christoph Eisenring)
Der SPD-Chef Martin Schulz wirft Siemens wegen Stellenstreichungen asoziales Verhalten vor. Doch der Vorstandschef des Konzerns, Joe Kaeser, lässt sich das nicht gefallen. In einem Brief führt er aus, wie groß der Anteil der Politik an den Problemen des Unternehmens ist. Den Vorwurf der Verantwortungslosigkeit spiele Kaeser elegant zurück, schreibt Christoph Eisenring.

3. Verborgene Schätze der Wirtschaftsgeschichte
(blogs.faz.net, Jan-Otmar Hesse)
Der Ökonom Thomas Piketty hat für sein aufsehenerregendes Werk „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ historische Wirtschaftsdaten ausgewertet und daraus Erkenntnisse über die langfristige Entwicklung der Einkommens- und Vermögensungleichheit geschöpft. Informationen über Preise und Löhne der vergangenen Jahrhunderte werden gerade in mehreren Ländern in Datenbanken digitalisiert. In Deutschland hält man sich bei dem Thema aber noch zurück.

4. Neuer Blick auf das BIP
(voxeu.org, Tim Phillips, englisch)
Ein Wert wird andauernd herangezogen, wenn es darum geht, den Zustand einer Volkswirtschaft zu beurteilen: das Bruttoinlandsprodukt. Wenn es wächst, ist das ein gutes Zeichen, wenn es schrumpft, Signal einer Krise. Doch an dieser sehr oberflächlichen Betrachtung mehrt sich unter Wirtschaftswissenschaftlern die Kritik. Tim Philipps spricht in einem Audiointerview mit zwei Ökonomen, die sich eine Neudefinition des zentralen wirtschaftlichen Maßstabs wünschen.

5. „Unsere Studierenden sind berufsfähig“
(wiwo.de, Jan Guldner)
Der Anteil der Abiturienten, die sich für ein Studium entscheiden, wächst seit langem. Doch das bedeutet nicht unbedingt, dass die Wirtschaft dadurch besseres Personal bekommt. Unternehmer klagen oftmals darüber, dass Universitäten selbst in Fächern wie Betriebswirtschaft nicht ausreichend auf den Berufseinstieg vorbereiten. Der Hochschulleiter Hans-Hennig von Grünberg fordert deshalb einen grundlegenden Wandel.

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