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5 vor 10: Eurozone, Juncker, Wirtschaftskrise, Trinkgeld, Glücksspiel

In den Linktipps geht es heute um einen Vorstoß zur Reform der Eurozone und was es daran auszusetzen gibt. Außerdem: die Folgen der Wirtschaftskrise für die Ökonomen, die Trinkgeldrevolution in den USA und die umstrittene Glücksspielregulierung in Deutschland.


1. Wie sich die Eurozone reparieren lässt
(bloomberg.com, Leonid Bershidsky, englisch)
Das Grundproblem der Eurozone ist bisher ungelöst: Die gemeinsame Währung bietet Staaten Anreize, sich zu überschulden und dann auf die Hilfe der anderen Länder zu hoffen. Reformversuche scheiterten bisher an den widerstrebenden Interessen der Mitgliedsstaaten. Eine Gruppe von Ökonomen aus Frankreich und Deutschland hat nun einen beachtenswerten Vorschlag vorgelegt, der einen Konsens ermöglichen könnte.

2. Juncker spielt über Bande, und Ökonomen fallen um
(tichyeinblick.de, Frank Schäffler)
Das Euro-Papier der deutsch-französischen Ökonomen stößt nicht nur auf Zustimmung. Frank Schäffler teilt zwar die Analyse, dass die strukturellen Probleme der Gemeinschaftswährung immer noch ungelöst sind. Die vorgeschlagenen Maßnahmen hält er jedoch für falsch. Er spricht von einem faulen Kompromiss: „Die französischen Ökonomen bekommen etwas mehr Risikoteilung und die deutschen Ökonomen etwas mehr Marktdisziplin zugesprochen.“ Unterdessen bekommt seiner Ansicht nach auch Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Rückenwind.

3. Wie die Wirtschaftswissenschaften durch die Krise kamen
(project-syndicate.org, Robert Skidelsky, englisch)
Vor zehn Jahren führte eine Krise am amerikanischen Hypothekenmarkt zu einer Rezession, die die ganze Welt traf. Ökonomen sahen sich damals oft mit der Frage konfrontiert: „Warum habt ihr uns nicht gewarnt?“ Robert Skidelsky stellt fest, dass große Wirtschaftskrisen in der Vergangenheit auch die ökonomische Theorie veränderten. Seit 2008 sei bei den Wirtschaftswissenschaftlern aber nicht viel passiert. Er vermisst eine große Idee, die hilft, Krisen künftig zu verhindern.

4. Wie sich Amerikas Trinkgeldkultur ändern könnte
(qz.com, Preeti Varathan, englisch)
Großzügig Trinkgeld zu geben ist in Amerikas Bars und Restaurants nicht nur eine Möglichkeit, seine Zufriedenheit zu zeigen. Trinkgelder gelten als so gut wie obligatorisch, da Kellner und Barkeeper wegen geringer Löhne auf sie angewiesen sind. Doch ist es nicht unfair, dass das Servicepersonal Trinkgelder bekommt, Köche und Tellerwäscher aber nicht? Eine neue Regelung könnte das nun ändern – stößt aber auf Widerstand.

5. Viel Glück im neuen Jahr!
(wirtschaftlichefreiheit.de, Clemens Recker)
Glücksspielsucht ist ein ernstes Problem, das in Deutschland mehr als 200.000 Menschen betrifft. Um das Problem einzudämmen, sind besonders suchtgefährdende Angebote wie Echtzeit-Wetten und Online-Poker verboten. Doch auch gefährdete Spieler greifen stattdessen auf legale Angebote aus dem europäischen Ausland zurück. Die deutsche Regelung wird dadurch ausgehebelt. Clemens Recker beschreibt, wie eine Legalisierung am Ende den Spielern einen besseren Schutz bieten könnte.

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