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5 vor 10: Tarifkonflikt, Gründer, Altersarmut, Vermögen, China

Heute in den Linktipps: Worum es im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie geht, was junge Gründer von der großen Koalition halten und warum die Grundrente möglicherweise keine so gute Idee ist. Außerdem geht es um die Macht der Vermögenden und Chinas Handelspolitik.


1. Wegen der 28-Stunden-Woche drohen 24-Stunden-Streiks
(sueddeutsche.de, Detlef Esslinger)
Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie haben Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter am Wochenende keine Einigung erzielt. Im Zentrum des Streits steht die Forderung der IG Metall nach einer Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich. “Viele Arbeitgeber wissen nicht, was sie furchtbarer finden sollen: dass die Gewerkschaft Arbeitskapazität abziehen will in einer Zeit, da viele Betriebe voll ausgelastet sind”, schreibt Detlef Esslinger, “oder dass sie diese Idee auch noch subventionieren sollen”.

2. Große Koalition ohne Gründergeist
(faz.net, Julia Löhr)
Das Wort Start-up kommt in dem 28 Seiten langen Sondierungspapier von Union und SPD nicht vor. Junge Unternehmer beklagen sich darüber, dass zwar eifrig über das Rentenniveau und Krankenversicherungen gestritten werde, aber die Zukunft einer digitalen Wirtschaft kaum ein Thema ist. “Es gehe in der Politik immerzu um Verteilungsfragen”, schreibt Julia Löhr, “und nicht so sehr darum, womit die deutsche Wirtschaft in Zukunft eigentlich ihr Geld verdienen soll”.

3. Das Gespenst der Altersarmut
(wirtschaftlichefreiheit.de, Norbert Berthold)
Die Armutsgefährdungsquoten von älteren Menschen sind niedriger als die von jungen. Dennoch steigt bei vielen Menschen die Sorge vor der Altersarmut. Union und SPD wollen dem nun mit dem Konzept der Grundrente entgegentreten. Das stößt jedoch auf Kritik: “Versicherung und Versorgung werden vermischt. Es droht eine systemfremde Beitragsfinanzierung”, warnt Norbert Berthold. “Existenzsichernde Altersrenten gibt es nur nach einer Wurzelbehandlung: Mehr (Aus-)Bildung, weniger (Langzeit-)Arbeitslosigkeit und längere Lebensarbeitszeiten.”

4. Feudale USA
(zeit.de, Rüdiger Bachmann)
Das Kabinett von Donald Trump zählt zu den reichsten in der amerikanischen Geschichte: Zwei Milliardäre und mehr als ein Dutzend Millionäre sind vertreten. Rüdiger Bachmann warnt vor einem System, in dem die Wohlhabenden immer mehr Macht bekommen. Einer seiner Lösungsvorschläge lautet: mehr Wettbewerb. “Die Politik muss sich darauf vorbereiten, dass die Vermögenskonzentration auch in Deutschland irgendwann korrosiv auf unser politisches System wirken könnte.”

5. „China wird zurückschlagen“
(handelsblatt.com, Annett Meiritz)
Mit hohen Zöllen auf Solarmodule und Waschmaschinen geht US-Präsident Donald Trump vor allem gegen China in die Offensive. Der Handelsexperte Edward Alden ist aber skeptisch, dass ein Alleingang der USA erfolgreich sein wird. “Weitaus sinnvoller wäre eine Kombination aus mehr Druck durch die WTO, eng umrissenen Sanktionen, und vor allem eine Zusammenarbeit mit Verbündeten”, sagt er.  “Die Handelspraktiken Chinas betreffen schließlich die ganze Welt.”

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