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5 vor 10: Nahles, Koalition, Daten, Euro, Nahverkehr

In den Linktipps geht es heute um die Wirtschaftspolitik von Andrea Nahles, die Umverteilungspläne der großen Koalition und die negativen Seiten von allgegenwärtigen Datenanalysen. Außerdem: Wie steht es um die Eurokrise, und welche Folgen hätte kostenloser Nahverkehr?


1. Deutschland braucht einen Wohlstandsplan
(capital.de, Horst von Buttlar)
Andrea Nahles soll die erste Frau an der Spitze der SPD werden. Wegen ihrer kostspieligen Sozialpolitik steht die Politikerin in der Kritik. „Seit der Rente mit 63 hat sie dem Land vor allem Schaden zugefügt“, schreibt Horst von Buttlar. Mit Blick auf Nahles’ Pläne in der großen Koalition meint er: „Wahnsinn, mit welch Tempo und Volumen in Spätabendsitzungen inzwischen freigiebig Milliarden verplant werden.“

2. Der eigentliche Irrsinn steckt im Koalitionsvertrag
(tichyseinblick.de, Oswald Metzger)
In der Union hat es in den vergangenen Tagen viel Unmut über das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen geben. Ärger gab es vor allem mit Blick auf das an die SPD verlorene Finanzministerium. Oswald Metzger meint jedoch, dass die konkreten Inhalte der Koalitionsvereinbarung noch deutlich kritikwürdiger sind. Während sich sogar Frankreich an Arbeitsmarktreformen mache, die an Gerhard Schröders Agenda 2010 erinnerten, „schränkt die neue Berliner Koalition auch noch die letzten Flexibilisierungsinstrumente im Arbeitsmarkt bürokratisch ein“.

3. Die Tyrannei der Zahlen
(timharford.com, Tim Harford, englisch)
Wenn Herzchirurgen an der Erfolgsrate ihrer Operationen gemessen werden, dann kann das ungewollte Konsequenzen haben: Studien zeigen, dass Ärzte in solchen Situationen die Behandlung von besonders schwierigen Fällen oftmals verweigern. In seinem neuen Buch „The Tyranny of Metrics“ setzt sich der amerikanische Professor Jerry Muller mit Beispielen auseinander, die zeigen, wie die allgegenwärtigen Datenanalysen zu negativen Konsequenzen führen können. Tim Harford sieht das Buch – trotz mancher Mängel – als Pflichtlektüre für Manager.

4. Zehn Gebote für die Eurozone
(wirtschaftlichefreiheit.de, Norbert Berthold)
Es sieht fast so aus, als wären die Probleme des Euro behoben: Nächtliche Krisensitzungen in Brüssel hat es schon länger keine mehr gegeben, die Arbeitslosigkeit sinkt in den Staaten der Währungsgemeinschaft und selbst um den griechischen Schuldenberg ist es ruhig geworden. Norbert Berthold glaubt aber, dass die Ruhe nur täuscht. Ein konsistenter Plan im Umgang mit den Schwachstellen der Gemeinschaftswährung fehle nach wie vor.

5. Die freie Fahrt für alle – und ihre Gefahren
(sueddeutsche.de)
Der von den Koalitionsverhandlern aus Union und SPD ins Spiel gebrachte kostenlose öffentliche Nahverkehr sorgt weiter für Diskussionen. Beispiele im In- und Ausland zeigen, dass Gratis-Busse und -Bahnen zu einem massiven Anstieg der Passagierzahlen führen. Umweltschutzziele scheinen dadurch erreichbar. Gleichzeitig warnen Kommunen aber vor einem Zusammenbruch des Systems: Denn viele Nahverkehrsnetze sind schon heute überlastet.

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