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5 vor 10: Mainstreamtheorie, Selbstüberschätzung, Finanztransfers, Stromversorgung, Zinspolitik

Heute in den Linktipps: Geld verschwindet aus dem ökonomischen Mainstream, wir überschätzen uns laicht nach ein wenig Lernen und die Bedeutung von Transferleistungen für Deutschland. Außerdem: Sind private oder öffentliche Stromversorger für Verbraucher vorteilhafter und warum steigen die Zinsen in Europa nicht?


1. Wie das Geld aus der ökonomischen Theorie verschwand
(FAZit-Blog, Gerald Braunberger)
Mit der vor zehn Jahren ausgebrochenen Finanzkrise geriet die Mainstreamtheorie der Ökonomen unter Beschuss. Eine bis heute populäre Kritik lautet: Der Wegfall des Geldes aus den populären makroökonomischen Modellen hatte diese blind gemacht für Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten. Wie verschwand das Geld aus den Modellen? Gerald Braunberger erzählt die Geschichte des Verschwindens in mehreren Akten.

2. Warum wir überzeugt sind, schon nach wenig Lernen ein Experte zu sein
(FehrAdvice)
Je jünger wir sind, desto mehr vertrauen wir unseren Fähigkeiten – auch wenn es mit denen gar nicht so weit her ist. Eine Umfrage ergab etwa, dass 65 Prozent der amerikanischen College Studenten überzeugt davon sind, in schriftlicher Kommunikation bestens bewandert zu sein. Arbeitgeber sahen das anders: Nur 40 Prozent stimmten diesem Statemens zu. „Beginner’s Bubble of Overconfidence“ nennen die Autoren die Selbstüberschätzung von Anfängern, die auf einer zu geringen Datenlage zu Beginn einer Lernphase basiert. Denn Einschätzungen auf der Basis weniger Daten sind fehleranfällig – dafür fehlt uns Menschen aber das Gefühl.

3. Ein Deutschland ohne Finanztransfers?
(VoxEU, Marcel Henkel, Tobias Seidel, Jens Südekum, englisch)
Deutschland vollzieht jedes Jahr nennenswerte Steuertransfers zwischen den Bundesländern. Die Autoren argumentieren, dass dies den Grad des wirtschaftlichen Gefälles zwischen den Regionen begrenzt, aber auf Kosten der geringeren nationalen Produktivität und Produktion geht. Dennoch wäre Deutschland nicht besser dran, wenn alle Steuertransfers abgeschafft würden.

4. Private versus öffentliche Stromversorgungsunternehmen: Sind die Ergebnisse für den Endverbraucher unterschiedlich?
(Worldbank-Blogs, Ahmad F. AlKhuzam, Jean Arlet, Silvia Lopez Rocha, englisch)
Spielt die Eigentümerstruktur der Stromversorgungsunternehmen eine Rolle? Versorgungsunternehmen sind in der Regel privat oder in staatlichem Besitz. Zugleich wird diskutiert, welche Leistungen in Bezug auf finanzielle Leistungsfähigkeit, Leistungserbringung und -qualität oder Entwicklung im Allgemeinen „besser“ sind, da öffentliche Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheit sowie der private Sektor stark von einer zuverlässigen Stromversorgung abhängen.

5. Warum die europäischen Zinsen nicht steigen
(Herdentrieb, Dieter Wermuth)
Seit Anfang Januar bewegen sich die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen in einem engen Korridor um den Wert 0,55 Prozent. Dieter Wermuth kann nicht erkennen, dass sich das demnächst in der einen oder anderen Richtung ändern wird: „In Europa werden sich weder die Geldmarktsätze noch die deutschen Bondrenditen nennenswert bewegen.“

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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