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5 vor 10: Brexit, EU, Zölle, Target, Entwicklungsländer

In den Linktipps geht es heute um die wirtschaftlichen Folgen des Brexit, die Reaktion der EU auf zunehmenden Protektionismus und die Warnung vor Autozöllen in den USA. Außerdem: Wie problematisch sind die Target-Salden, und welche Folgen haben die Handelskriege für Entwicklungsländer?


1. Nur bei einem von drei Brexit-Szenarien kommt Europa glimpflich davon
(welt.de, Hannelore Crolly)
EU-Minister wollen heute in Brüssel über die Brexit-Vorschläge der Regierung von Premierministerin Theresa May beraten. Der britischen Regierungschefin schwebt eine Freihandelszone mit der EU für den Güterhandel vor. Der Internationale Währungsfonds warnt unterdessen, dass es bei dem Austritt der Briten aus der EU keine Gewinner gebe. Ein harter Brexit würde den Rest der EU 1,5 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten.

2. Ein EU-Schutzmäntelchen für Protektionismus
(nzz.ch, Gerald Hosp)
In der EU gibt es derzeit neuen Schub für Freihandel: ein Abkommen mit Japan, Gespräche mit China über Reformen der WTO und laute Kritik am protektionistischen Kurs der USA. Doch trotz des Eintretens für den Freihandel führt die EU nun Schutzzölle ein, um europäische Unternehmen vor zunehmenden Importen abzuschotten, die durch die US-Zölle ausgelöst werden. Gerald Hosp warnt, dass dieser Schuss nach hinten losgehen könnte.

3. Deutsche Autoindustrie warnt Trump
(sueddeutsche.de, Claus Hulverscheidt)
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump bereitet Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte vor. Das soll offiziell der nationalen Sicherheit Amerikas dienen und ganz nebenbei auch die heimische Industrie stärken. Vertreter aus Deutschland warnen nun den US-Handelsminister vor schwerwiegenden Folgen, die auch amerikanische Hersteller treffen würden. Auch die US-Autobauer sind gegen Trumps Pläne.

4. Der Euro funktioniert nicht
(focus.de, Marc Friedrich und Matthias Weik)
Die sogenannten Target2-Salden der Bundesbank sind auf den neuen Rekordwert von 976 Milliarden Euro gestiegen. Unter Ökonomen ist umstritten, welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind. Die einen sehen in den Target-Werten nur eine reine Verrechnungseinheit ohne große Bedeutung. Andere sehen darin reale Forderungen der Deutschen, die bisher nicht beglichen wurden. Marc Friedrich und Matthias Weik erklären, was an der Situation problematisch sein könnte.

5. Wie Handelskriege den Entwicklungsländern schaden
(Weltbank-Blog, Caroline Freund, englisch)
Was in der Debatte über die derzeitige Eskalation von Handelsstreits selten diskutiert wird, sind die Auswirkungen auf die Entwicklungsländer, die auf den Handel als Motor des Wirtschaftswachstums im Kampf gegen die Armut angewiesen sind. In einem neuen Arbeitsdokument der Weltbank hat das Team um Caroline Freund die Auswirkungen dieser neuen Zölle und das Potenzial für eine Zolleskalation in Entwicklungsländern analysiert: “Wir haben festgestellt, dass die neuen Handelszölle den bilateralen Handel dämpfen, die globalen Lieferketten stören und die Nachfrage nach Ersatzstoffen aus Entwicklungsländern erhöhen werden.”

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