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5 vor 10: Landwirtschaft, China, Meisterzwang, Geldpolitik, Inflation

In den Linktipps geht es heute um die Folgen des Handelskonflikts für die USA und China, außerdem um die Meisterpflicht im Handwerk und die neue Rolle der Zentralbanken. Zudem: Warum die Inflationsrate neu berechnet werden müsste.


1. Der Fleischberg nach dem Handelsstreit
(index.qz.com, englisch)
US-Präsident Donald Trump hat seiner Bevölkerung mehr Wohlstand durch eine „America first“-Politik versprochen. Der von ihm angestoßene Handelsstreit sorgt nun aber in vielen Teilen des Landes für Probleme. Besonders stark betroffen ist die US-Landwirtschaft, die unter den Gegenmaßnahmen der US-Handelspartner leidet. Wegen des sinkenden Exportgeschäfts haben die Amerikaner mehr als eine Milliarde Kilo an Fleischprodukten angehäuft. Die Kühllager werden nun knapp.

2. „China kann gegen die mächtige USA nicht viel ausrichten“
(zeit.de, Felix Lee)
Chinas wirtschaftlicher Aufstieg war in den vergangenen Jahrzehnten von der Rolle der Volksrepublik als Werkbank der Welt geprägt. Der Handelskonflikt mit den USA stellt das Geschäftsmodell des Landes nun in Frage. Der Streit sorge für enorme Verunsicherung unter chinesischen Unternehmern, sagt der Ökonom Zhang Jun: „Sie können überhaupt nicht mehr abschätzen, was auf sie in den nächsten Monaten zukommt. Das Vertrauen ist dahin.“

3. Die große Koalition bedroht den offenen Markt
(faz.net, Heike Göbel)
Die Regierung von Gerhard Schröder hat 2004 die Zahl der meisterpflichtigen Berufe von 94 auf 41 gesenkt. Damit hat sie aus Sicht von Heike Göbel den Wettbewerb gestärkt. Nun denkt die große Koalition darüber nach, den Schritt rückgängig zu machen. Das ist für Göbel kritikwürdig: „Wo ist der Wirtschaftsminister, wenn man ihn mal braucht? Je schneller Altmaier seinen Koalitionären erklärt, dass sie auf dem Holzweg sind, desto besser. Offene Märkte sind nicht nur durch Trump in Gefahr.“

4. „Wir bekommen in den USA ein unhaltbares Schuldenniveau“
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Die renommierte US-Ökonomin Kristin Forbes lehrt und forscht an der amerikanischen Eliteuniversität MIT. Sie befasst sich unter anderem mit der neuen Rolle der Notenbanken, die die Institute nach der Finanzkrise eingenommen haben. Die Zentralbanken müssen sich aus ihrer Sicht umorientieren: „Sie müssen mit einrechnen, welche Effekte die eigene Politik auf andere Länder hat und wie das wiederum zurück auf das eigene Land wirkt. Weil das schwer vorherzusagen ist, sollten Notenbanken sich nicht zu weit im Voraus festlegen, was sie tun.“

5. Wird die Inflationsrate falsch berechnet?
(FAZit-Blog, Gerald Braunberger)
Manche Kritik an der Bemessung der Inflationsrate ist hanebüchen. Aber der Verweis auf selbst genutztes Wohneigentum hat Gewicht. In der Eurozone soll bald eine Entscheidung fallen, doch zu viel sollte man sich davon nicht erwarten, meint Gerald Braunberger. In der langen Frist ändern sich die Inflationsraten durch die Einbeziehung selbst genutzten Wohnraums nämlich nicht dramatisch.

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