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5 vor 10: Sozialausgaben, Target-Salden, Wohlstand, Armut, IWF

Heute in den Linktipps: der gefährliche Anstieg der Sozialausgaben, die neue Debatte über die Target-Salden und der globale Anstieg des Wohlstands. Außerdem geht es um die Rolle der Marktwirtschaft bei der Armutsbekämpfung und um Kritik an Deutschlands Leistungsbilanzüberschuss.

1. Die Sozialausgaben steigen – ein gefährlicher Trend
(sueddeutsche.de, Marc Beise)
965,5 Milliarden Euro: So viel hat Deutschland im vergangenen Jahr für Sozialausgaben aufgewendet – also Posten wie Rente, Hartz IV, Kindergeld, Krankenversicherung und Bafög zusammengerechnet. Das ist fast ein Drittel der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung. Und der Betrag steigt weiter kräftig an. Es zeige sich ein gefährlicher Trend, der obendrein aller ökonomischen Vernunft widerspricht, schreibt Marc Beise. „In guten Zeiten sollte der Staat seine Ausgaben zurückfahren, damit er sie in schlechten Zeiten erhöhen kann.”

2. Irreführende Verharmlosung
(faz.net, Hans-Werner Sinn)
Die sogenannten Target-Forderungen der Bundesbank an die Eurozone werden in Kürze die Grenze von einer Billion Euro überschreiten. Aus diesem Anlass ist eine neue Debatte über die Bedeutung der Target-Salden entbrannt. Einige Ökonomen und Journalisten sehen darin eine vernachlässigbare Verrechnungseinheit. Der ehemalige Chef des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, warnt jedoch immer noch vor erheblichen Risiken für deutsche Steuerzahler.

3. Wie Länder reich werden
(voxeu.org, Linda Yueh, englisch)
Von den rund 100 Ländern, die 1960 zu den Volkswirtschaften mit mittlerem Einkommen zählten, haben es nur rund zwölf geschafft, zur reichen Industrienation aufzusteigen. In der Verbreitung des globalen Wohlstands gab es aber dennoch erhebliche Fortschritte: In Ländern wie Indien und China stiegen Hunderte Millionen Menschen in die Mittelschicht auf. Linda Yueh erklärt, was den Erfolg möglich machte.

4. Kapitalismus gegen Armut
(fee.org, Daniel J. Mitchell, englisch)
Wie ist es gelungen, die extreme Armut in Entwicklungsländern in den vergangenen Jahren erheblich zu reduzieren? Mit dieser Frage befasst sich auch Daniel J. Mitchell. Er verweist auf Beiträge, die soziale Umverteilung in den Ländern als Hauptursache sehen. Diese Begründung hält er jedoch für falsch: In Wahrheit habe der Fokus auf eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung die Entwicklung begünstigt.

5. IWF macht Deutschland für Crash-Risiko verantwortlich
(welt.de, Olaf Gersemann)
Der internationale Handel stellt in Zeiten des erstarkenden Protektionismus vor ernsten Problemen. Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds gibt Deutschland nun eine Mitverantwortung für die Spannungen. Er verweist auf den seiner Ansicht nach unverhältnismäßigen Leistungsbilanzüberschuss der Bundesrepublik. Er fordert von der Bundesregierung eine Erhöhung der Staatsausgaben.

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