Bemerkenswert ist auch die Bewegung, die in die Steueroasen gekommen ist. Politischer Druck – gerade auch durch das Aufstellen einer Grauen Liste der OECD – hat hier wahre Wunder bewirkt. Um die in den vergangenen Monaten erzielten Fortschritte hatten sich Deutschland, Frankreich und andere Länder zuvor jahrelang vergeblich bemüht. Ob die neuen Verträge zur Anerkennung der OECD-Standards in Steuerfragen das Papier wert sind, auf dem sie stehen, muss die Zukunft allerdings erst noch zeigen. Es gilt sicherzustellen, dass die Steueroasen die nötigen Informationen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung auch wirklich liefern.
Reformen der Bankenregulierung, der Rating-Agenturen oder der Managerentlohnung bringen einem einzelnen Land Nachteile. Deshalb ist es so wichtig, dass die G20 Staaten dafür sorgen wollen, dass alle Länder an dem neuen Regulierungsrahmen beteiligt sind und sich in Zukunft nicht neue Schlupflöcher auftun. Hier sind derzeit viele Reformen nur in groben Umrissen erkennbar. Das ist nachvollziehbar. Denn gut Ding will Weile haben. Doch am Ende muss wirklich eine neue Finanzarchitektur entstehen, die zukünftige Krisen vermeiden hilft.