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5 vor 10: Fachkräfte, Euro, Konsumentenmacht, Wohnen, Nahverkehr

Heute in den Linktipps: Wie es Fachkräfte aus dem Ausland in Deutschland künftig leichter haben sollen, wo der Euro zu seinem 20. Geburtstag steht und welche Macht Konsumenten wirklich haben. Außerdem geht es um die Ökonomie des Wohnens und Abgaben für den Nahverkehr.


1. Mit dem FEG stellt Deutschland die Weichen für die Zukunft
(welt.de, Mathias Oberndörfer)
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist für den deutschen Arbeitsmarkt eine Zäsur. Wo bisher selbst für gut ausgebildete Spezialisten hohe Hürden galten, gibt es jetzt erhebliche Vereinfachungen für die Einstellung von Fachkräften von außerhalb der EU. Mathias Oberndörfer begrüßt das: „Langfristig stellt Deutschland damit die Weichen, um auch mit einer alternden Bevölkerung den Wohlstand zu erhalten, den wir uns in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben.“

2. Wird der Euro im dritten Jahrzehnt erwachsen?
(nzz.ch, René Höltschi)
Der Euro wird 20 Jahre alt. Am 1. Januar 1999 wurde die europäische Gemeinschaftswährung als Buchgeld eingeführt. René Höltschi erinnert an einen Sündenfall gleich zu Beginn, der die sogenannten Maastricht-Kriterien mit Blick auf Italien und Belgien ignorierte. „Zwar betrug die Staatsverschuldung der beiden Länder rund das Doppelte des Referenzwerts von 60 Prozent des BIP“, schreibt Höltschi, “doch schreckten die Regierungen aus politischen Gründen vor einer Abweisung der beiden EU-Gründungsmitglieder zurück.“

3. Warum Konsumenten glauben, Einfluss zu haben
(sueddeutsche.de, Claudia Tieschky)
Einkaufen ist zu einer höchst politischen Angelegenheit geworden: Manche Kunden entscheiden sich gegen Plastikverpackungen, um das Müllproblem zu bekämpfen. Andere kaufen nur regional ein, um den CO2-Ausstoß zu verringern. „Der mündige Bürger ist heute auch mündiger Konsument. Er entscheidet, ob Geschäftsmodelle funktionieren oder nicht“, schreibt Claudia Tieschky. Sie warnt aber: Das richtige Verhalten im Supermarkt sei kein Ersatz für politische Teilhabe.

4. „Alle wollen neue Wohnungen, aber nicht vor der eigenen Tür“
(zeit.de, Nadine Oberhuber)
Gegen die Wohnungskrise hilft vor allem eines: Bauen. Genug Platz gibt es dafür eigentlich, doch viele wehren sich gegen neue Wohnungen in der Nachbarschaft. Bürgermeister in Umlandgemeinden beispielsweise. Oder auch die Anwohner freier Flächen in Großstädten. Der Immobilienökonom Tobias Just verweist auf Berlin: „Man hat beschlossen, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen. Entschieden haben das wie immer die Versorgten, die bereits etwas haben – nicht die Suchenden, die etwas brauchen“, sagt er. „Bauen würde jenen helfen, die noch nicht dort wohnen und deshalb auch noch keine Politiker dort wählen können.“

5. Fritz Kuhn hat eine schlechte Idee
(faz.net, Heike Göbel)
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn will mit einer Zwangsabgabe alle Bürger zur Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs bewegen. Der Ruf nach der Abgabenkeule deute darauf, dass man sich nicht unbedingt zutraue, das Nahverkehrsangebot „breitflächig und bequem genug auszubauen, um staugeplagte Pendler zum freiwilligen Umsteigen und Kauf eines Tickets zu bewegen“, kritisiert Heike Göbel. „Die Abgabe ist damit ungerecht denen gegenüber, die Bus und Bahn faktisch gar nicht nutzen können.“

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