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5 vor 10: Emissionshandel, Türkei, Bargeld, Protektionismus, Shutdown

Heute in den Linktipps: Kontraproduktive Klimapolitik, die wirtschaftliche Krise in der Türkei und der Kampf gegen das Bargeld. Außerdem geht es um Protektionismus und um die Folgen des Rekord-Shutdowns in den USA.


1. „Kein deutsches Kohlekraftwerk müsste sterben“
(welt.de, Daniel Wetzel)
Kanzlerin Angela Merkel will mit Vertretern der Kohlekommission in dieser Woche über die Stilllegung weiterer Kraftwerke sprechen. Der Bundesverband für Emissionshandel und Klimaschutz warnt jedoch vor diesem Schritt. Er könnte sich laut dem Verband als kontraproduktiv erweisen. Durch die Stilllegung deutscher Kraftwerke würden CO2-Emissionsrechte europaweit billiger werden. Das hätte zur Folge, dass einfach anderswo mehr Treibhausgas ausgestoßen würde.

2. Erdoğans groteskes Wirtschaftsdenken
(wiwo.de, Philipp Mattheis)
Die Türkei leidet nach wie vor unter einer extrem hohen Inflationsrate. Im vergangenen Jahr lag sie im Durchschnitt bei 15 Prozent. Doch trotz der rasanten Geldentwertung will Präsident Recep Tayyip Erdoğan steigende Leitzinsen um jeden Preis verhindern. Er beschreibt Zinsen als den eigentlichen Grund für die prekäre Lage. “Aus westlicher Sicht ist das eine groteske Verdrehung von Ursache und Wirkung”, analysiert Philipp Mattheis. “Als würde man behaupten, eine Chemotherapie würde Krebs überhaupt erst entstehen lassen.”

3. Wie die Zentralbanken das Bargeld schlechtmachen wollen
(norberthaering.de, Norbert Häring)
Wie lange werden wir noch mit Bargeld zahlen? In der Finanzwirtschaft erhofft man sich: Nicht mehr lange. Auch in den Notenbanken mehren sich die Stimmen derjenigen, die Bargeld gerne abschaffen würden. Norbert Häring wundert sich darüber: “Notenbanken haben ihren Namen von den Banknoten”, schreibt er. “Man sollte daher nicht erwarten, dass sie es als ihre Aufgabe ansehen, diese schlechtzureden. Sie tun es dennoch.”

4. Warum wir Protektionisten wählen
(voxeu.org, Gene Grossman, englisch, Audio)
Der weltweite Wohlstand ist in den vergangenen Jahrzehnten kräftig gestiegen und das hat viel mit dem internationalen freien Handel zu tun. Dennoch hat es die wirtschaftliche Globalisierung in der öffentlichen Meinung gerade schwer. In den vergangenen Jahren sind zunehmend Protektionisten an die Macht gewählt worden, allen voran in den USA unter Donald Trump. Der Ökonomie-Professor Gene Grossman erklärt, weshalb Menschen scheinbar gegen ihre eigenen Interessen abstimmen.

5. Der Shutdown in den USA geht langsam ans Eingemachte
(nzz.ch, Martin Lanz)
Es ist offiziell: Der sogenannte Shutdown in den Vereinigten Staaten ist nun die längste Haushaltssperre in der Geschichte der USA. Das Chaos in Washington hat inzwischen spürbare Konsequenzen für die Bevölkerung. Hunderttausende Staatsbedienstete haben keinen Lohn erhalten. Viele Menschen müssen Antrag auf Arbeitslosenhilfe stellen. Und ein Kompromiss in dem Haushaltsstreit zwischen Donald Trump und den Demokraten ist nicht in Sicht.

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