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5 vor 10: Prognosen, Kohleausstieg, Klimapolitik, Hartz IV, Kapitalismus

In den Linktipps geht es heute um die Verlässlichkeit von Wirtschaftsprognosen, die Kosten des Kohleausstiegs und die deutsche Klimapolitik. Außerdem: Was sollte sich an Hartz IV ändern und brauchen wir eine neue Form des Kapitalismus?


1. Warum Ökonomen immer wieder danebenliegen
(tagesspiegel.de, Clara Neuhaus)
Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Dieses geflügelte Wort ist Wirtschaftsforschern nicht fremd. Auch sie sehen sich vor der Aufgabe, die Entwicklung eines Landes vorherzusehen, und stehen dabei vor vielen Unbekannten. Bei Fragen wie nach der Auswirkung des Brexits gibt es deshalb viele unterschiedliche Antworten. Clara Neuhaus erklärt, wie die Wirtschaftsforscher arbeiten und warum Fehler nicht auszuschließen sind.

2. „Jemand muss das bezahlen – und das werden nicht Umweltverbände sein“
(faz.net)
In der Wirtschaft stößt der für 2038 geplante Ausstieg aus der Kohleenergie auf Kritik. Der Familienunternehmer Reinhold von Eben-Worlée fürchtet steigende Kosten. „Bezahlen werden die Verbraucher, etwa mittelständische Unternehmen, die heute schon die höchsten Strompreise in Europa bezahlen“, warnt er. Aus seiner Sicht wäre Vertrauen auf Marktmechanismen über den Emissionshandel die bessere Herangehensweise.

3. Energiewende? Wir brauchen eine Politikwende!
(sueddeutsche.de, Michael Bauchmüller)
Der Kohleausstieg stößt auch auf positive Reaktionen. Michael Bauchmüller begrüßt die Entscheidung mit Blick auf die deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen, die damit einhergeht. Er hält den Fokus auf Energieerzeugung jedoch für nicht ausreichend, um die deutschen Klimaziele zu erreichen: „Zu glauben, mit der Energiewende habe Deutschland erst einmal seinen Teil für das Klima getan, war eine Illusion, die mehrere Regierungen gerne nährten. Damit muss Schluss sein.“

4. Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten
(wirtschaftlichefreiheit.de, Michael Krause und Steffen J. Roth)
Knapp anderthalb Jahrzehnte nach der Einführung von Hartz IV ist diese Form der Grundsicherung politisch umstritten. Im Raum steht die Forderung, die Sozialleistung durch ein bedingungsloses Grundeinkommen zu ersetzen. Michael Krause und Steffen J. Roth argumentieren, dass ein solcher radikaler Systemwechsel nicht notwendig ist und sogar kontraproduktiv sein könnte. Stattdessen identifizieren sie einzelne Schwachstellen am Hartz-IV-System, die geändert werden könnten – zum Beispiel Zuverdienstgrenzen, die Fehlanreize setzen.

5. Siemens-Chef Kaeser fordert neuen Kapitalismus
(handelsblatt.com, Axel Höpner, Andrea Rexer und Sven Afhüppe)
Globalisierungskritiker haben in den vergangenen Jahren in der öffentlichen Diskussion Aufwind bekommen. Nun spricht sich auch der Chef von Siemens, Joe Kaeser, für ein neues Wirtschaftssystem aus. Er kritisiert: „Arm und Reich haben sich zu sehr voneinander entfernt.“ Das gelte innerhalb der Volkswirtschaften, aber auch zwischen den Industrie- und Entwicklungsländern. Kaeser will dem ein Modell des „inklusiven Kapitalismus“ entgegensetzen.

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