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5 vor 10: Brexit, Handelskriege, Wettbewerbsrecht, Unternehmer, Familien

In den Linktipps geht es heute um den aufgeschobenen Brexit, die Folgen von Handelskriegen und das EU-Wettbewerbsrecht. Außerdem: Unternehmer zeigen Haltung und Familien stellt die Sozialpolitik vor Probleme.


1. Deutschland würde bei hartem Brexit Milliarden verlieren
(sueddeutsche.de, Moritz Zajonz)
Verhandlungen über zwei Jahre waren nicht genug: Der EU-Austritt der Briten wird nun offiziell verschoben. Premierministerin Theresa May einigte sich mit ihren EU-Kollegen auf einen Aufschub bis mindestens 12. April. Ein harter Brexit, also ein Austritt ohne Abkommen, ist damit aber noch immer nicht vom Tisch. Sollte es dazu kommen, würde das laut einer Studie auch für Deutschland zu hohen Verlusten führen.

2. Wie die Schweiz von der Furcht vor einem Handelskrieg beflügelt wurde
(nzz.ch, Gerald Hosp)
Red Bull ist zwar ein Getränk eines österreichischen Herstellers. Doch abgefüllt werden die Dosen zu einem großen Teil in der Schweiz und gehen von dort um die Welt. Das ist auch eine Konsequenz aus Handelskonflikten. Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz wollte sich mit der Fabrik in der Schweiz gegen Strafmaßnahmen der USA für die EU absichern. Die Schweiz hat so zwar profitiert. „Die Schlussfolgerung daraus lautet jedoch nicht, dass Handelskriege gut sein können“, schreibt Gerald Hosp.

3. Europa sollte Wettbewerbspolitik nicht den Politikern überlassen
(handelsblatt.com, Patrick Rey und Jean Tirole)
Dass die EU-Kommission die geplante Fusion der Zugsparten von Alstom und Siemens untersagt hat, sorgte bei der französischen und deutschen Regierung für Kritik. Vor diesem Hintergrund steht nun die Forderung im Raum, den Mitgliedsstaaten mehr Mitspracherechte über Unternehmenszusammenschlüsse zu geben. Patrick Rey und Jean Tirole plädieren dagegen: „Auch wenn ein solcher Ansatz verlockend erscheinen mag, wäre Europa gut beraten, die Implementierung der Wettbewerbspolitik nicht seinen Politikern zu überlassen.“

4. Haltung, bitte!
(zeit.de, Jens Tönnesmann)
Mittelständische Unternehmen sind in Deutschland nicht nur eine wirtschaftliche Stütze. Sie prägen auch die Werte der Gesellschaft. In Zeiten, in denen rechtsextreme Parteien Zulauf bekommen, sehen sich viele Unternehmer in einer besonderen Verantwortung. Sie engagieren sich für Weltoffenheit und gegen Fremdenfeindlichkeit.

5. Eltern im Dschungel des Sozialstaats
(faz.net, Dietrich Creutzburg)
Familien, die auf Sozialtransfers angewiesen sind, haben oft mit dem Problem zu kämpfen, dass sich mehr Arbeit oder höhere Löhne kaum auszahlen. Die Änderungen der Regierung lösen aus Sicht von Dietrich Creutzburg die Herausforderung nicht: „Die Aufgabe, ein transparentes Leistungssystem zu schaffen, in dem sich Arbeit spürbar lohnt, bleibt ungelöst“, schreibt er. „Eltern im Sozialstaatsdschungel festzuhalten und Arbeit zu entmutigen, hat aber nichts mit Bekämpfung von Kinderarmut zu tun.“

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