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5 vor 10: Renten, Bildung, Preise, Indien, Vermögen

Heute in den Linktipps: Kritik an der Rentenpolitik der Bundesregierung, warum Universitäten einen stärkeren Wettbewerb der Ideen brauchen und wann aus Preisdifferenzierung Preisdiskriminierung wird. Außerdem geht es um Indiens Bargeldexperiment und um die Verteilung von Vermögen.


1. Der Rentenpolitik fehlt es an Weitsicht
(sueddeutsche.de, Hendrik Munsberg)
Die Union hat die Mütterrente durchgesetzt, die SPD will nun eine Respektrente und unabhängig davon steigen die Renten kräftig an: im Osten um 20 Prozent seit 2014. Den Rentnern sei das vergönnt, schreibt Hendrik Munsberg. Er weist aber darauf hin, dass der Steuerzuschuss zur Rentenversicherung in der Folge kräftig steigt. Angesichts einer zu erwartenden Verschlechterung der Konjunktur hält er dies für fahrlässig.

2. Die wahre Bildungsmisere
(wiwo.de, Ferdinand Knauß)
Finanzminister Olaf Scholz will bei der Bildung und Forschung eine halbe Milliarde Euro einsparen. Das weckt Sorgen, der Wissenschaftsstandort Deutschland könnte spürbaren Schaden nehmen. Ferdinand Knauß argumentiert, dass die Probleme an deutschen Universitäten aber über finanzielle Fragen hinausgehen. Er kritisiert eine Ausgrenzung abweichender Meinungen. “Was im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb in Deutschland und im Rest der westlichen Welt am meisten fehlt, ist nicht Geld oder Widerstand gegen den Kommerz”, schreibt Knauß. “Es ist Mut.”

3. Die knifflige Sache mit dem Feilschen
(faz.net, Peter Kenning und Gert Wagner)
Dass unterschiedliche Käufer für das gleiche Produkt verschiedene Preise bezahlen müssen, ist nichts Neues: Wer gut feilschen konnte, bekam auch früher auf dem Wochenmarkt günstigere Preise. Doch die Digitalisierung im Handel macht es möglich, dass Preisdifferenzierung auch schnell zur Preisdiskriminierung werden kann. Die Bundesregierung sieht darin ein Thema für die Politik.

4. Was Indiens gigantisches Geldexperiment gebracht hat
(handelsblatt.com, Norbert Häring)
Es war ein gigantisches Experiment, das die Regierung des indischen Premierministers Narendra Modi im Jahr 2016 gestartet hat. Über Nacht wurden rund 90 Prozent des Bargeldvolumens für ungültig erklärt. Das Ziel: Schwarzgeldbekämpfung und ein Anstoß für digitale Bezahlmodelle. Im Rückblick zeigt sich nun: Die indische Wirtschaft hat durch die Aktion offenbar großen Schaden genommen.

5. Auch die Reichen können gegen Ungleichheit eintreten
(project-syndicate.org, Kaushik Basu, englisch)
Auch sehr vermögende Menschen setzen sich dafür ein, die Ungleichheit zwischen Arm und Reich abzubauen. Sie sehen sich aber oft mit dem Vorwurf konfrontiert, heuchlerisch zu sein, da sie ansonsten ja ihr Vermögen einfach aufgeben und verteilen könnten. Kaushik Basu hält diese Sichtweise für falsch. Er hält die Initiativen der Milliardäre vielmehr für unterstützenswert.

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