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5 vor 10: Arbeitsmarkt, Auswanderer, Banken, Geldpolitik, Studienkredite

Heute in den Linktipps: Wie die Automatisierung den Arbeitsmarkt verändert, was Auswanderer mit ihrem Geld anstellen und was die gescheiterte Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank für den Standort Deutschland bedeutet. Außerdem geht es um Geldpolitik und Amerikas Problem mit Studienkrediten.


1. “Jeder möchte Deutschland sein”
(welt.de, Dorothea Siems)
Die Roboter kommen: In Deutschland wird sich der Arbeitsmarkt laut einer Studie der OECD durch die Automatisierung besonders stark verändern. 18 Prozent der Jobs könnten wegfallen. Bei 36 Prozent der Stellen werden Mitarbeiter nur dann weiterhin erfolgreich sein, wenn sie sich an die neuen Anforderungen anpassen. Dass Deutschland so stark betroffen ist, liegt am hohen Industrieanteil. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts durch die Hartz-Reformer hilft laut OECD, mit der Herausforderung umzugehen.

2. Deutsche Auswanderer überweisen Milliarden in die Heimat
(wiwo.de, Stefan Reccius)
Überweisungen von Auswanderern in ihre Heimat sind ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Nach Berechnungen der Weltbank haben Migranten, die in Deutschland leben, zuletzt fast 20 Milliarden Euro in ihre Herkunftsländer geschickt. Allerdings spielt auch der umgekehrte Fall eine wichtige Rolle: Deutsche Auswanderer schickten knapp 16 Milliarden Euro zurück in die Bundesrepublik. Ihre Motive sind aber meist andere.

3. Was fehlt, ist eine Strategie
(zeit.de, Mark Schieritz)
Deutsche Bank und Commerzbank wollen nun doch nicht mehr fusionieren. Die beiden Geldinstitute verkündeten am Donnerstag einen Abbruch der Gespräche. Mark Schieritz warnt davor, dass die Banken nun zu Übernahmekandidaten für Wettbewerber aus dem Ausland würden. “Die viertgrößte Industrienation der Welt stünde ohne eine eigene Großbank da und wäre in politischen und ökonomischen Krisensituationen komplett auf ausländische Dienstleister angewiesen”, schreibt er. “Das wäre dann ungefähr so, als würde Deutschland über keinen eigenen Großflughafen mehr verfügen und seinen Luftverkehr über – sagen wir – Paris abwickeln.”

4. “Notenbanken finanzieren den Staat”
(norberthaering.de, Norbert Häring)
Vertreter der sogenannten Modern Monetary Theory (MMT) sprechen sich für eine neue Form der Geldpolitik aus. Zentralbanken sollen ihrer Ansicht nach eine deutlich größere Rolle bei der Staatsfinanzierung übernehmen. Damit bekämen sie auch mehr Macht, glauben Beobachter. Dirk Ehnts, Sprecher der Pufendorf-Gesellschaft, die sich für MMT einsetzt, widerspricht: “Mir ist Stand heute kein einziger Fall bekannt, wo eine Zentralbank der Regierung sagt: Tut mir leid, so viel könnt ihr nicht ausgeben.”

5. Wie groß ist Amerikas Studienkreditproblem wirklich?
(qz.com, Allison Schrager, englisch)
Millionen von Amerikanern haben ihr Studium auf Pump finanziert und leiden nach ihrem Abschluss unter hohen Schulden. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren setzt das Thema nun auf ihre Agenda im Wahlkampf um die Präsidentschaftskandidatur und verspricht einen massiven Schuldenerlass. Allison Schrager argumentiert, dass dies der falsche Weg ist. Denn die Investitionen in Bildung würden sich im Regelfall noch immer lohnen. Staatliche Hilfen seien nur in Einzelfällen nötig.

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