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5 vor 10: Wirtschaftspolitik, China, Chefinnen, Europawahl, Diskriminierung

Heute in den Linktipps: Kritik an der deutschen Wirtschaftspolitik, die Beziehung Europas zu China und Frauen in der Chefetage. Außerdem geht es um die Sozialpolitik der SPD und um den Kampf gegen Diskriminierungen in Unternehmen.


1. Wann zuletzt war deutsche Wirtschaftspolitik so schlecht?
(wiwo.de, Dieter Schnaas)
Ob bei der Suche nach einem Zukunftsmodell für die deutschen Banken oder im Streit um den Diesel: Die Politik mischt sich aus Sicht von Dieter Schnass zu sehr in die Details des Wirtschaftslebens ein. Die Regierungsparteien würden “unselig Einfluss auf Unternehmen und Institutionen zu nehmen”, schreibt er. “Weniger politisches Rahmen-Makro, mehr situatives Interventions-Mikro sozusagen. Die Schäden für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind mittlerweile immens.”

2. Charmeoffensive
(faz.net, Julia Löhr)
Bei dem Seidenstraßen-Gipfel von Chinas Präsident Xi Jinping ging es nicht nur um milliardenschwere Infrastrukturprojekte. Auch die Zusammenarbeit zwischen China und Europa war ein Thema. Wirtschaftsminister Peter Altmaier richtete dabei überraschend freundliche Worte an die Regierung in Peking. Julia Löhr warnt vor Naivität: “China ist ein Meister darin, seinen Einfluss in der Welt auszuweiten, gerne auf Kosten anderer”, schreibt sie. “Seine Unternehmen investieren nie allein nach wirtschaftlichen Kriterien, dazu ist zu viel Staatsgeld im Spiel.”

3. Mit Frauen an der Spitze “werden Unternehmen besser geführt”
(welt.de, Birger Nicolai)
Noch immer gibt es kein Dax-Unternehmen, das von einer Frau geführt wird. Die Personalberaterin Ulrike Wieduwilt zeigt sich enttäuscht: “Ich stelle fest, dass es in Deutschland bei dem Thema eindeutig nicht vorangeht”, sagt sie. Eine Quotenregelung ist aus ihrer Sicht nicht sinnvoll. Sie regt aber an, den Frauenanteil auch auf der Managementebene unterhalb des Vorstands zu erhöhen. Sie glaubt: Die Führung in Unternehmen wird sich dadurch spürbar verbessen.

4. IW-Chef Hüther sieht die SPD “sozialpolitisch auf dem Holzweg”
(handelsblatt.com, Dietmar Neuerer)
Die SPD will sich in ihrem Wahlkampf zum Europaparlament auf soziale Fragen konzentrieren. Spitzenkandidatin Katarina Barley möchte den Wirtschaftsraum Europa mit europaweiten Mindestlöhnen zum sozialen Europa weiterentwickeln. Ökonomen kritisieren den Vorstoß. “Soziale Marktwirtschaft heißt Wettbewerb, darauf hat die Europäische Integration über Marktöffnung und Beihilfenverbot seit Anbeginn gesetzt, um dadurch wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu ermöglichen. Die SPD ist – wieder einmal – sozialpolitisch auf dem Holzweg”, sagt der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther.

5. Wie sich Diskriminierung bei der Mitarbeitersuche reduzieren lässt
(voxeu.org, Clémence Berson, Morgane Laouénan und Emmanuel Valat, englisch)
Ein diverses Team mit Mitarbeitern aus verschiedensten Bevölkerungsgruppen kann die Kreativität und Leistungsfähigkeit in Unternehmen deutlich verbessern. Beim Einstellungsprozess kommt es aber nach wie vor zu bewussten oder unbewussten Diskriminierungen von Minderheiten. Bewerbungen in zentralisierten Personalabteilungen zu bearbeiten, kann dieses Problem aber reduzieren, wie eine neue Studie zeigt.

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