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5 vor 10: Soli, Negativzinsen, Fälscher, Sharing-Economy, Arbeitszeit

In den Linktipps geht es heute um den Solidaritätszuschlag, Negativzinsen und das Geschäft von Produktfälschern. Außerdem: Wohin die Milliardensummen fließen, die Investoren in Unternehmen wie Uber stecken, und was von einem Fünf-Stunden-Arbeitstag zu halten ist.


1. Mit dem Soli-Gesetz stellt die Groko ihre Unfähigkeit zur Schau
(handelsblatt.com, Jan Hildebrand)
Die große Koalition hat die geplante Teilabschaffung des Solidaritätszuschlags im Kabinett gebilligt. Obwohl die Entlastung erst ab 2021 greift, wollen Union und SPD das Gesetz schnell beschließen – um damit ihre Halbzeitbilanz aufzubessern, meint Jan Hildebrand. „Tatsächlich aber ist das Soli-Gesetz von Scholz denkbar schlecht geeignet als GroKo-Eigenwerbung“, kommentiert er. „Es ist komplett vermurkst. Mehr noch: Es ist unklar, ob eine teilweise Abschaffung für 90 Prozent der Steuerzahler und damit die Beibehaltung für die Spitzenverdiener auf unbestimmte Zeit überhaupt verfassungsgemäß ist.“

2. Ist Söders Vorschlag überhaupt notwendig?
(sueddeutsche.de, Cerstin Gammelin und Thomas Öchsner)
Wenn Banken bei der Europäischen Zentralbank Geld lagern, müssen sie dafür seit mehreren Jahren sogenannte Strafzinsen bezahlen. Diese belaufen sich auf 7,5 Milliarden Euro im Jahr. Einige Banken geben die Negativzinsen auch an ihre Privat- und Geschäftskunden weiter. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert nun ein gesetzliches Verbot von Negativzinsen für Kleinsparer. Ist das wirklich nötig? Ein Ökonom spricht von purem Populismus.

3. Die Fake-Industrie
(zeit.de, Felix Rohrbeck und Christian Salewski)
Produktfälschungen sind ein gutes Geschäft: 500 Milliarden Dollar Umsatz machen die Hintermänner laut Schätzungen jedes Jahr. Das Ursprungsland für die meisten Fake-Artikel ist Experten zufolge China. Statt auf Bazars werden ihre Waren inzwischen vor allem über das Internet vertrieben. Eine Gruppe von Journalisten recherchiert in China, wer hinter den Geschäften steckt.

4. Die Umverteilung der Sharing-Economy
(qz.com, Alison Griswold, englisch)
Unternehmen wie Uber und Airbnb haben ihre jeweiligen Branchen ordentlich durchgeschüttelt: Sie machen Taxi-Unternehmen und Hotels massive Konkurrenz und stoßen deshalb auf Begeisterung bei Investoren. Kapitalgeber ließen in den vergangenen Jahren Milliardensummen in die Vertreter der sogenannten Sharing-Economy fließen. Dennoch machen einige der Unternehmen noch immer große Verluste. Alison Griswold geht der Frage nach, bei wem die gewaltigen Geldsummen am Ende landen.

5. „Niemand kann sich acht Stunden konzentrieren“
(wiwo.de, Nora Schareika)
Lasse Rheingans führt eine Digitalagentur in Bielefeld und hat als erster Unternehmer in Deutschland die Fünf-Stunden-Woche eingeführt. Nach zwei Jahren zieht er nun Bilanz und schreibt darüber in einem neuen Buch. „Für uns haben sich die fünf Stunden bewährt“, sagt Rheingans. „Das heißt trotzdem nicht, dass wirklich jeden Tag um 13 Uhr alle Feierabend machen können. Es gibt Tage, an denen etwas schiefläuft oder länger dauert als beabsichtigt.“

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