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5 vor 10: Schuldenbremse, China, Arbeitszeit, Digitalisierung, Gewinne

In den Linktipps geht es heute um die Folgen der Schuldenbremse, den Umgang der Wirtschaft mit China, flexible Arbeitszeiten und die Digitalisierung der Geschäftswelt. Außerdem: Warum hohe Unternehmensgewinne auch gut für Mitarbeiter sind.


1. Die Schuldenbremse bremst tatsächlich
(zeit.de, Mark Schieritz)
Vor zehn Jahren wurde die Schuldenbremse im Grundgesetz verankert. Nun stellt sich zunehmend die Frage, ob das Regelwerk auch in Zeiten einer möglichen Rezession tauglich ist. Ökonomen bezweifeln das und bemängeln zu geringe fiskalpolitische Spielräume. Auch die Berechnung der maximalen Schuldenaufnahme ist umstritten.

2. Politik und Wirtschaft müssen gegen Chinas Repressionen deutlicher Stellung beziehen
(handelsblatt.com, Torsten Riecke)
Die Proteste in Hongkong rücken die Repression in China erneut in den Fokus. Für Torsten Riecke geht es um mehr als nur um eine innere Angelegenheit. „Auch die Auslandsunternehmen in China geraten stärker unter politischen Druck. Sei es durch ein politisches Rating von Firmen oder den Aufbau politischer Zellen in den Betrieben“, schreibt er. Schon aus eigenem Interesse sollten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die mit ihr reisenden Wirtschaftsführer bei ihrem China-Besuch deshalb „die Gelegenheit nutzen, sich deutlich sicht- und hörbar von der Repressionspolitik Pekings zu distanzieren“, fordert Riecke.

3. Flexible Arbeitszeitmodelle können die Produktivität steigern
(fehradvice.com)
Amerikanische Patentprüfer dürfen seit der Einführung eines Pilotversuchs im Jahr 2012 arbeiten, wo und wann sie wollen. Eine umfangreiche Untersuchung des Programms zeigt nun erhebliche Vorteile: Die Prüfer wurden durch die Freiheit nicht nur produktiver, auch die Umweltbilanz verbesserte sich, weil das Pendeln wegfiel. Doch das Beispiel taugt nicht für jedes Unternehmen als Vorbild, stellen die Forscher ebenfalls fest.

4. Kickertische sind keine Lösung
(welt.de, Lars Lehne)
Die Digitalisierung verändert das Wirtschaftsleben fundamental. Lars Lehne beklagt, dass sich viele Wirtschaftslenker nur oberflächlich darauf einstellen: „Da wird das Aufstellen von Kickertischen und Obstkörben und das Angebot von Yoga-Kursen in der Mittagspause zur New-Work-Kultur hochgejazzt.“ Er glaubt: „Die digitale Transformation, Digital Leadership oder von mir aus auch New Work fordern auf allen Ebenen mehr Flexibilität im Kopf und im Handeln.“

5. Der fehlgeleitete Kampf gegen Konzerngewinne
(bloomberg.com, Karl W. Smith, englisch)
Ein Jahr vor der nächsten Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten machen vor allem die demokratischen Bewerber zunehmend Druck auf US-Konzerne. Sie sehen gute Gewinne in der Geschäftswelt als Zeichen der Ausbeutung. Auch bei den Republikanern gewinnt die Sichtweise an Zustimmung. Karl W. Smith widerspricht: Er argumentiert, dass es Arbeitnehmern besonders in Zeiten hoher Unternehmensprofite besonders gut geht.

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