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5 vor 10: EZB, Zinsen, Schulden, Expats, Kapitalismus

Heute in den Linktipps: Was von Christine Lagarde an der Spitze der EZB zu erwarten ist, wie sich Negativzinsen auf die Politik auswirken und ob die Abschaffung der Schuldenbremse eine gute Idee ist. Außerdem geht es um ausländische Fachkräfte in Deutschland und die Diskussion über die Zukunft des Kapitalismus.


1. Als EZB-Chefin wird Lagarde zur Totengräberin
(wiwo.de, Beat Balzli)
Mario Draghi geht in die Geschichte der Europäischen Zentralbank als der Notenbanker ein, der die Ära der Niedrigzinsen eingeleitet hat. Mit der Geldpolitik nahm er aus Sicht von Beat Balzli der Politik jedoch jeglichen Reformeifer. Balzli erwartet, dass die neue EZB-Chefin Christine Lagarde diesen Kurs fortsetzen wird: „Draghi war der Sterbebegleiter des politischen Reformeifers. Lagarde dürfte die Totengräberin sein. Immerhin mit Stil.“

2. Negativzinsen vernebeln die Sinne
(nzz.ch, Christoph Eisenring)
Staaten wie Deutschland können sich derzeit extrem günstig verschulden. Negativzinsen erhöhen so den Ruf nach mehr Staatsausgaben auf Pump. Christoph Eisenring sieht steigende Verschuldung aber kritisch: „Will man den Wohlstand vergrößern, führt kein Weg an ‘altmodischen’ Rezepten vorbei: Es braucht einen wettbewerbsfähigen Arbeitsmarkt, eine moderate Steuerbelastung und einen schlanken Staat, der privater Initiative genügend Spielraum lässt.“

3. Sind Schulden die Lösung?
(zeit.de, Lisa Nienhaus)
Mit der Staatsverschuldung befasst sich auch Lisa Nienhaus. Die Schuldenbremse gilt seit gerade einmal acht Jahren. Die Regel stehe aber bei Politikern und Ökonomen derzeit in massiver Kritik, schreibt sie. So sollen neue Schulden bei Investitionen helfen. Nienhaus erwidert: „Natürlich kann man immer auch an anderer Stelle sparen, etwa bei Subventionen, statt Schulden aufzunehmen.“

4. Wenn die Griechin einlädt und kein einziger deutscher Kollege kommt
(welt.de, Christine Haas)
Deutsche Unternehmen sind zunehmend auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Doch die Eingewöhnung fällt vielen Fachkräften aus dem Ausland hierzulande schwer. Einer Umfrage zufolge sind die Herausforderungen so groß wie in kaum einem anderen Land. Angesichts des Fachkräftemangels warnt Christine Haas davor, die Probleme zu ignorieren.

5. Ist der Kapitalismus noch zu retten?
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)
Der Kapitalismus und die Globalisierung sind in den vergangenen Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Kapitalismusgegner beklagen angeblich steigende Ungerechtigkeiten zwischen Armen und Reichen. Der Ökonom Paul Collier befasst sich in seinem neuen Buch „Sozialer Kapitalismus“ mit Reformideen für das Wirtschaftsmodell. „Er lehnt Staatsgläubigkeit ebenso wie ausufernden Finanzkapitalismus ab“, schreibt Frank Wiebe.

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