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5 vor 10: China, Bargeld, Frührente, Italien, Rezession

Heute in den Linktipps: Wie es mit Chinas Wirtschaft weitergeht, warum Banken Bargeld horten und wie die Frührente mit 40 möglich ist. Außerdem geht es um Italiens neuen haushaltspolitischen Kurs und die Debatte über die nächste Rezession.


1. Die nächste Stufe der Marktwirtschaft wird schwieriger
(wiwo.de, Jörn Petring)
China hat gestern den 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik zelebriert. Blickt man auf den rasanten ökonomischen Aufstieg des Landes in den vergangenen Jahrzehnten, gibt es tatsächlich viel zu feiern. Jörn Petring glaubt aber, dass dem Land eine schwierige Zukunft bevorsteht: „Die kommunistische Führung kann ihre Macht nur behaupten, wenn ihr ein tiefgreifender ökonomischer Strukturwandel gelingt, den China auf dem Weg von einem Schwellen- zu einem vollentwickelten Land bewältigen muss.“

2. Geld in den Tresor zu legen ist eine Trotzreaktion der Banken
(handelsblatt.com, Elisabeth Atzler)
Die deutschen Banken haben einen enormen Vorrat an Banknoten angehäuft: Der Wert beläuft sich auf gut 37 Milliarden Euro. Das ist doppelt so viel wie noch vor vier Jahren. Aus Sicht der Banken macht das Sinn: Geldnoten können sie in den Tresor legen. Würden sie ansonsten Geld bei der EZB deponieren, fielen Strafzinsen an. Das Horten von Bargeld sei ein Zeichen dafür, dass die Geldpolitik nicht so wirke wie erhofft, schreibt Elisabeth Atzler.

3. Mit 30 in Rente
(capital.de, Jennifer Garic)
Während die Koalition über Reformen wie die Grundrente diskutiert, nimmt eine Gruppe enthusiastischer Sparer ihre Altersvorsorge komplett selbst in die Hand. Anhänger der sogenannten FIRE-Bewegung versuchen sich den Frühruhestand mit extremen Sparanstrengungen schon mit 30 oder 40 zu sichern. Sie glauben, dafür ein Vermögen anhäufen zu müssen, das dem 25-Fachen ihres Jahresverdienstes entspricht. Doch am Ende zeigt sich, dass selbst diejenigen, die nicht mehr arbeiten müssen, oftmals dennoch wieder freiwillig einen Job suchen.

4. Rom will Plastik statt Papier
(nzz.ch, Andres Wysling)
Die neue italienische Regierung ändert den finanzpolitischen Kurs des Landes. Sie will die Konfrontation mit Brüssel über den Haushalt beenden. „Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass dieser dem Land mehr Schaden als Nutzen gebracht hat“, schreibt Andres Wysling. Stattdessen sucht die Regierung nun nach neuen Einnahmequellen und will Steuerhinterziehung bekämpfen. Das soll vor allem über eine Förderung von Kreditkartenzahlungen geschehen.

5. Brauchen wir eine Rezession?
(project-syndicate.org, J. Bradford Delong)
Die Weltwirtschaft hat ein Jahrzehnt des Aufschwungs hinter sich. Langsam kühlt sich die Konjunktur aber ab. Manche Beobachter sehen darin etwas Gutes: Sie glauben, dass eine Rezession eine reinigende Wirkung für eine Volkswirtschaft haben kann und es ermöglicht, dass Ressourcen effizienter verteilt werden. J. Bradford Delong erklärt, weshalb er diese Sichtweise für falsch hält. Menschen massenhaft in Arbeitslosigkeit zu schicken ist aus seiner Sicht niemals eine gute Idee.

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