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5 vor 10: Konjunktur, Armut, Polen, WTO, Türkei

Heute in den Linktipps: Deutschland fällt beim Wirtschaftswachstum zurück, Armutsforschung rückt in den Fokus und Polen kooperiert mit der deutschen Wirtschaft. Außerdem geht es um die Krise der Welthandelsorganisation und um die unternehmerischen Folgen der Eskalation in Nordsyrien.


1. Deutschland, das neue Sorgenkind
(sueddeutsche.de, Cerstin Gammelin und Claus Hulverscheidt)
Deutschland galt lange als wirtschaftliches Vorzeigeland. Doch das scheint sich zu ändern: Laut Prognosen des Internationalen Währungsfonds fällt das Wirtschaftswachstum hierzulande in diesem Jahr so schlecht aus wie in kaum einem anderen Industrieland. Nur in Italien läuft es noch schlechter. Gründe für die konjunkturellen Probleme seien die Folgen des Handelskriegs und der Strukturwandel in der Autoindustrie. Mehr öffentliche Investitionen könnten laut IWF gegen den Abschwung helfen.

2. Armut verstehen, um sie zu bekämpfen
(zeit.de, Tina Groll)
Der Nobelpreis für die Ökonomen Esther Duflo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer rückt die Armutsforschung als wirtschaftswissenschaftliche Disziplin in den Fokus. Die Arbeit der prämierten Forscher zeigt, dass Armut viel komplexer ist als reiner Geldmangel. Das führt auch dazu, dass gut gemeinte Hilfsprojekte oftmals nicht funktionieren. Die neuen Nobelpreisträger setzen sich deshalb dafür ein, erst die Wirksamkeit von Maßnahmen zu belegen, bevor sie in großem Stil angewandt werden.

3. Das andere Polen
(capital.de, Nils Kreimeier)
Nach ihrem deutlichen Wahlsieg steht fest, dass die polnische Partei PiS künftig alleine regieren kann. Sie hat die Unabhängigkeit der Justiz ins Visier genommen und wettert gegen die EU und auch gegen Deutschland. Das sei aber nur eine Seite Polens, erklärt Nils Kreimeier. „Zugleich aber brummen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und Deutschland“, schreibt er. „Ungeachtet aller politischen Probleme investieren die Deutschen im Nachbarland.“

4. Die Streitschlichtung geht im Streit unter
(nzz.ch, Gerald Hosp)
Bei der Welthandelsorganisation (WTO) entscheidet der Berufungsausschuss in letzter Instanz darüber, ob Länder gegen Regeln der Organisation verstoßen haben. Normalerweise sitzen sieben Richter in dem Gremium. Momentan sind es aber nur noch drei, weil die USA im Streit über die Zukunft der WTO weitere Ernennungen blockieren. Im Dezember laufen zwei weitere Richteramtszeiten aus. „Wenn sie nicht ersetzt werden, ist der sogenannte Appellate Body der WTO mit nur einem Mitglied schachmatt gesetzt“, schreibt Gerald Hosp.

5. Gut so, Wolfsburg!
(faz.net, Christian Geinitz)
Unternehmen werden in jüngster Zeit immer häufiger in politische Krisen involviert, sei es im Umgang mit China, den Protesten in Hongkong oder nun in den türkischen Einmarsch in Syrien. Volkswagen hat als Reaktion auf die Entwicklung in der Türkei den Bau eines geplanten Werks in Izmir auf Eis gelegt. Christian Geinitz begrüßt das: „In der Türkei können VW und andere auch später noch Werke bauen – aber erst, wenn dort wieder Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Friedfertigkeit einziehen.“

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