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Weihnachten – eine gigantische Wertvernichtung?

Weihnachten- Eine gigantische Wertvernichtung? Seltsam, seltsam: Für den traditionellen Ökonomen ist das perfekte Weihnachtsgeschenk: Bargeld. Alles andere wäre ineffizient, denn niemand kennt die Wünsche des Beschenkten besser als dieser selbst. Egal, was der Schenkende kauft, er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit danebengreifen und einen Wohlfahrtsverlust produzieren. Der US-Ökonom Joel Waldfogel schätzte diesen volkswirtschaftlichen Wohlfahrtsverlust auf vier bis 13 Mrd. Dollar für die USA. Dies berichtet heute Olaf Storbeck im Handelsblatt. Schenken als Wertvernichtung, das zeigt recht plastisch, wie der neoklassische homo oeconomicus die tatsächlichen Präferenzen des Menschen verfehlt. Die Glücksökonomie ist da schon weiter: Dass Schenken das eigene Glück verstärkt, berücksichtigt sie ebenso wie die eigentlich banale Tatsache, dass ein Geschenk zusätzlich zum Sachwert Freude spendet. Nun haben die Bochumer VWL-Professoren Thomas K. Bauer und Christoph Schmidt Waldfogels „Wertvernichtung“ überprüft. Ergebnis: Fragt man, wie viel der Beschenkte für das Geschenk ausgegeben hätte, wenn er es sich selbst hätte kaufen müssen, liegen die Beträge im Schnitt elf Prozent unter dem Marktpreis des Gutes. Fragt man aber danach, für welchen Betrag der Beschenkte das Präsent wieder abgeben würden, verlangen die Befragten 18 Prozent mehr als der Marktpreis - das spricht für einen deutlichen Wohlfahrtsgewinn. Bauer und Schmidt erklären die Diskrepanz mit einem Phänomen, das der US-Ökonom Richard Thaler Anfang der 80er-Jahre entdeckte und "endowment effect" nannte. Allein durch die Tatsache, dass wir ein Objekt besitzen, schätzen wir es höher ein - unabhängig von seinen objektiven Eigenschaften.

Weihnachten- Eine gigantische Wertvernichtung?

Seltsam, seltsam: Für den traditionellen Ökonomen ist das perfekte Weihnachtsgeschenk: Bargeld. Alles andere wäre ineffizient, denn niemand kennt die Wünsche des Beschenkten besser als dieser selbst. Egal, was der Schenkende kauft, er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit danebengreifen und einen Wohlfahrtsverlust produzieren. Der US-Ökonom Joel Waldfogel schätzte diesen volkswirtschaftlichen Wohlfahrtsverlust auf vier bis 13 Mrd. Dollar für die USA. Dies berichtet heute Olaf Storbeck im Handelsblatt. Schenken als Wertvernichtung, das zeigt recht plastisch, wie der neoklassische homo oeconomicus die tatsächlichen Präferenzen des Menschen verfehlt. Die Glücksökonomie ist da schon weiter: Dass Schenken das eigene Glück verstärkt, berücksichtigt sie ebenso wie die eigentlich banale Tatsache, dass ein Geschenk zusätzlich zum Sachwert Freude spendet. Nun haben die Bochumer VWL-Professoren Thomas K. Bauer und Christoph Schmidt Waldfogels „Wertvernichtung“ überprüft. Ergebnis: Fragt man, wie viel der Beschenkte für das Geschenk ausgegeben hätte, wenn er es sich selbst hätte kaufen müssen, liegen die Beträge im Schnitt elf Prozent unter dem Marktpreis des Gutes. Fragt man aber danach, für welchen Betrag der Beschenkte das Präsent wieder abgeben würden, verlangen die Befragten 18 Prozent mehr als der Marktpreis – das spricht für einen deutlichen Wohlfahrtsgewinn. Bauer und Schmidt erklären die Diskrepanz mit einem Phänomen, das der US-Ökonom Richard Thaler Anfang der 80er-Jahre entdeckte und “endowment effect” nannte. Allein durch die Tatsache, dass wir ein Objekt besitzen, schätzen wir es höher ein – unabhängig von seinen objektiven Eigenschaften.