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5 vor 10: Industrieförderung, Weltbank, Arbeitszeit, Wein, Armut

In den Linktipps geht es heute um die Industrie in Brandenburg, den Umgang mit Entwicklungshilfe und um die Debatte um die Arbeitszeiterfassung. Außerdem: die schwierige Geschäftslage französischer Winzer und der Blick eines Nobelpreisträgers auf die Armutsbekämpfung.


1. Warum ein paar Kiefern nicht für den großen Protest taugen
(sueddeutsche.de, Jan Heidtmann)
Die geplante Fabrik des Elektroautoherstellers Tesla in Brandenburg hat Symbolwirkung: Gelingt das Projekt, könnte Elektromobilität in Deutschland einen kräftigen Schub bekommen. Scheitert es, dann dürfte auch die Attraktivität des Standorts Deutschland darunter leiden. Momentan darf auf der Baustelle nach Protesten nicht weiter gerodet werden. Jan Heidtmann fragt, ob Deutschlands Vorschriften zur Industrieansiedlung nicht längst Industrieverhinderungsvorschriften seien.

2. Weltbank-Beben
(faz.net, Winand von Petersdorff)
Entwicklungshilfegelder der Weltbank helfen offenbar nicht immer dabei, den Armen zu helfen. Stattdessen landet ein Teil der Leistungen am Ende auf den Konten reicher Oligarchen, die die Summen in Steueroasen deponieren. Wie groß das Problem ist, legt nun eine von der Weltbank selbst durchgeführte Studie offen. „Eine solche Untersuchung zwingt eine Institution zum Handeln, die selbst auf ihren wachsenden Finanzierungsbedarf pocht“, kommentiert Winand von Petersdorff.

3. Arbeitgeber fürchten Rückkehr zur Stechuhr
(handelsblatt.com, Frank Specht)
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Mai vergangenen Jahres sorgt bei Unternehmern in Deutschland weiterhin für Verunsicherung. Es fordert von Arbeitgebern ein System, um die tägliche Arbeitszeit von Mitarbeitern erfassen zu können. Arbeitgeber hierzulande fürchten, dass damit Modelle wie die Vertrauensarbeitszeit vor dem Aus stehen könnten. In der Bundesregierung wird nun über Gesetzesänderungen beraten. Für die Koalition sei dies ein brisantes Thema, schreibt Frank Specht.

4. „Die Winzer haben Angst“
(zeit.de, Tassilo Hummel)
Die Franzosen waren lange Zeit die besten Kunden der Weinbauern im eigenen Land: Ihr Pro-Kopf-Verbrauch lag so hoch wie in kaum einem anderen Land. Doch seit Jahren zügeln sich die Menschen in Frankreich immer mehr. Für die französischen Winzer gewinnt der internationale Handel deshalb zunehmend an Bedeutung. Die Abhängigkeit von ausländischen Konsumenten macht den Herstellern jetzt aber große Sorgen: Vor allem der Handelsstreit mit den USA belastet das Geschäft.

5. Die Fehler von Ökonomen im Umgang mit der Armut
(project-syndicate.org; Abhijit Banerjee und Elmira Bayrasli, englisch, Audio)
Der Wirtschaftswissenschaftler Abhijit Banerjee hat im vergangenen Jahr den Ökonomie-Nobelpreis für seine Forschung zur Armutsbekämpfung gewonnen. Er hat herausgefunden, dass hohes Wachstum nicht die wichtigste Voraussetzung für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse ist. Stattdessen plädiert er für kleine, gezielte Eingriffe, die zu positiven Änderungen in Bereichen wie Bildung oder Gesundheit verhelfen. Im Podcast-Interview erklärt er auch, wie seiner Meinung nach die Reputation von Ökonomen verbessert werden kann.

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