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5 vor 10: Staatshilfen, Rezession, Lkw, USA, Notenbanken

Heute in den Linktipps: Soll es Staatshilfen für jeden geben? Wie schlimm wird der Wirtschaftsabschwung? Welche Indikatoren zeigen uns jetzt, wie die Lage wirklich aussieht? Und was bringt das Konjunkturprogramm der USA? Außerdem: Können die Notenbanken den Abschwung aufhalten?

1. Vollkasko gibt es nicht
(faz.net, Julia Löhr)

Die wirtschaftlichen Schäden der Coronaviruskrise zeigen sich immer deutlicher. Besonders Gastronomen, Kulturschaffende und Hoteliers werden mit voller Wucht getroffen. Sie fordern umfassende Unterstützung voneiten des Staates. Julia Löhr entgegnet: „Doch so berechtigt die Sorgen der Eigentümer kleinerer Unternehmen wie der zwei Millionen Solo-Selbstständigen sind, die nicht über üppige Finanzpolster verfügen – klar muss auch sein: Die Bundesregierung ist keine Vollkaskoversicherung, die alle eingetretenen Schäden eins zu eins ersetzen kann.“

2. Ökonom Felbermayr erwartet die „Mutter aller Rezessionen“
(handelsblatt.com, Donata Riedel)

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hält eine Rezession für möglich wie sie Deutschland in Friedenszeiten noch nicht erlebt habe. Bereits wenn sich die Wirtschaftstätigkeit für einen Monat halbiere, schrumpfe das Wachstum aufs Jahr gerechnet um vier Prozent, warnt er. Die neu eingeführten Grenzkontrollen hält er für kontraproduktiv.

3. Was der Lkw-Verkehr über die Konjunktur aussagt
(wiwo.de, Kristina Antonia Schäfer)

Steht Deutschland vor einem Wirtschaftsabschwung? Oder befinden wir uns bereits mittendrin? Die regulären ökonomischen Indikatoren haben darauf noch keine Antwort. Sie sind relativ träge und liefern ihre Erkenntnisse erst mit Verzögerung. Es gibt jedoch Daten, die schneller verfügbar sind: Mithilfe der automatisiert erhobenen Lkw-Maut lässt sich feststellen, wie es um den Warenverkehr in Deutschland bestellt ist. Das Bild sei nicht gerade rosig, erklärt Kristina Antonia Schäfer.

4. Dieses Mammut-Hilfspaket kompensiert sogar das schlimmste Szenario
(welt.de, Daniel Eckert)

Die amerikanische Regierung plant ein gigantisches Konjunkturpaket, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise einzudämmen. 1.000 bis 1.200 Milliarden US-Dollar soll das Stimulusprogramm umfassen, das den Einbruch in der weltgrößten Volkswirtschaft abfedern soll. Ökonomen begrüßen den entschlossenen Schritt: Es sei wichtig, schnell zu handeln, um bleibende Schäden zu verhindern.

5. Wenn die Notenbanken an ihre Grenzen stoßen
(project-syndicate.org, Willem H. Buiter, englisch)

Während der Eurokrise hat der damalige EZB-Chef Mario Draghi mit einer einfachen Formulierung die Märkte beruhigt: „Whatever it takes“, werde die Bank tun, um den Euro zusammenzuhalten, sagte er damals. In der aktuellen Krise versucht die amerikanische Notenbank Fed mit Zinssenkungen und zusätzlicher Liquidität die Furcht an den Finanzmärkten zu bremsen. Willem H. Buiter glaubt aber, dass dieses Mal die Zentralbanker deutlich weniger Einfluss haben werden.

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