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5 vor 10: EZB, Industrie, Schadensersatz, Social Distancing, Helikoptergeld

In den Linktipps geht es heute um die Krisenpolitik der EZB, die Reaktion der Industrie auf neue Beschränkungen im Alltag und um die Forderungen nach Schadensersatz für die Folgen der Coronakrise. Außerdem: Die langfristigen Auswirkungen von Social Distancing und was es mit Helikoptergeld wirklich auf sich hat.

1. Die EZB stemmt sich gegen die Coronavirus-Krise
(nzz.ch, Christoph G. Schmutz)

Die Europäische Zentralbank sorgt sich, dass die Viruspandemie auch gravierende Folgen für die Finanzmärkte haben wird. Die Währungshüter der Eurozone haben deshalb ein neues, gigantisches Anleihenkaufprogramm gestartet. Es soll vorerst bis zu 750 Milliarden Euro umfassen. Laut Christoph G. Schmutz zielt die EZB vor allem auf Italien ab: „Sollten Investoren im Zuge der Coronavirus-Krise an der Zahlungsfähigkeit Italiens zu zweifeln beginnen, so die Angst, dann könnte es zu einer neuerlichen Euro-Krise kommen, welche den Währungsraum insgesamt infrage stellt“, schreibt er. „Diesem Szenario stemmt sich die EZB nun entgegen.“

2. „Jeder muss sich persönlich einschränken, um die Krise zu bewältigen“
(handelsblatt.com, Klaus Stratmann)

Industrievertreter zeigen Verständnis für die von der Bundesregierung gewünschten Einschränkungen im Alltag, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. BDI-Präsident Dieter Kempf sagt, die Bundesregierung habe sehr schnell die richtigen Maßnahmen ergriffen und damit deutlich gemacht, wie ernst es ihr ist: „Das ist ein wichtiges Signal.“ Er kritisiert jedoch die Einschränkungen im Grenzverkehr, die Lkw in kilometerlangen Staus festhalten.

3. Die unsolidarische Forderung nach Schadensersatz
(cicero.de, Wolfgang Bok)

Die Corona-Krise kennt viele Verlierer: Menschen können ihre Urlaubsreisen nicht antreten, Konzertkarten verfallen, das Homeoffice stellt Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen. Wolfgang Bok plädiert dafür, individuelle Schäden nicht auf andere abzuwälzen. „Weder Reisebüro noch Fluggesellschaft, weder Arbeitgeber noch Schulleitung, weder Konzert- noch Sportveranstalter: Kein Unternehmen und auch keine einzelnen Personen sollten in dieser Situation den Schaden anderer ersetzen müssen.“

4. Die Nebenwirkungen von „Social Distancing“
(freakonomics.com, Stephen J. Dubner, englisch, Audio)

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verändern weltweit das Leben so stark wie kein anderes Ereignis in der jüngeren Geschichte. Im Freakonomics-Podcast geht Stephen J. Dubner der Frage nach, welche langfristigen Veränderungen sich dadurch ergeben könnten. Ein Beispiel ist der Weg ins Homeoffice, den viele Arbeitnehmer momentan wählen. Könnte es sein, dass sich das Arbeiten von zu Hause auch nach dem Ende der Pandemie stärker etabliert?

5. Die Mär vom Helikoptergeld
(wiwo.de, Malte Fischer)

In den kommenden Wochen soll jeder Amerikaner ein Geschenk bekommen: Die Regierung von Präsident Donald Trump will pro Person 1.000 Dollar zur Verfügung stellen, um damit die schlimmsten Folgen der Coronakrise abzufedern. Die Maßnahme wird von vielen Kommentatoren als sogenanntes Helikoptergeld bezeichnet. Malte Fischer erklärt, weshalb der Begriff in diesem Fall nicht zutreffend ist.

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