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5 vor 10: EZB, Milliardäre, Staatshilfen, China, Geldtransfers

Heute in den Linktipps: Das Hilfsprogramm der EZB, der Nutzen der Milliardäre, Staatshilfen für Kleinunternehmer und die Lehren aus Chinas Umgang mit der Coronakrise. Außerdem geht es um die Frage, wie Amerika seinen eigenen Bürgern am besten helfen kann.

1. Das EZB-Corona-Hilfsprogramm ist Sozialismus der guten Art
(handelsblatt.com, Frank Wiebe)

Die Mitgliedsländer der EU versuchen derzeit vor allem mit nationaler Politik, die Ausbreitung des Coronavirus zu bekämpfen und die wirtschaftlichen Schäden dabei zu minimieren. Die Aufgabe, eine europäische Antwort zu geben, bleibt offenbar vorerst der Europäischen Zentralbank vorbehalten. Frank Wiebe lobt ihr Eingreifen. Ihr Hilfsprogramm gehe zwangsläufig nicht ohne eine gewisse Vergemeinschaftung von Risiken. „Man könnte das auch als eine Art von Sozialismus bezeichnen“, schreibt er. „Aber gerade jetzt ist es richtig, dass die Notenbanken Risiken übernehmen.“

2. Milliardäre retten selbst die Ultras
(wiwo.de, Beat Balzli)

Angesichts der ökonomischen Verwerfungen durch die Coronakrise sieht Beat Balzli neue ökonomische Systemdebatten hochkochen. Er erinnert daran, dass linke Ökonomen wie Thomas Piketty noch vor Kurzem meinten, die Wirtschaft brauche keine Milliardäre. Er verweist nun auf Dietmar Hopp und seine Investition in ein Biotechunternehmen, das schon bald einen Impfstoff gegen das Coronavirus liefern könnte. „Mit einer Behörde hätte das nicht geklappt“, schreibt er.

3. So will der Staat Selbstständigen und Unternehmen helfen
(zeit.de, Simone Gaul und Tilman Steffen)

Die Bekämpfung der Viruspandemie bringt einen enormen wirtschaftlichen Schaden mit sich. Unternehmer können jedoch zumindest auf eine teilweise Entlastung durch den Staat hoffen. Allein für Kleinunternehmer will die Bundesregierung 40 Milliarden Euro bereitstellen. Davon sollen zehn Milliarden als direkte Zuschüsse fließen. „Das Wesen der Corona-Hilfe soll sein, dass sie unbürokratisch und schnell gewährt werden soll“, schreiben Simone Gaul und Tilman Steffen.

4. „Einziger Weg, die Epidemie einzudämmen, ist, die Wirtschaft zu killen“
(welt.de, Bertille Bayard)

Während sich das Coronavirus in Europa weiter ausbreitet, scheinen asiatische Länder wie China und Südkorea bereits das Schlimmste hinter sich zu haben. China meldet nun nur noch eine vergleichsweise geringe Zahl an neuen Infektionen. Der Analyst Christophe Barraud sieht das Land als Vorbild für den Rest der Welt. Es zeigt aus seiner Sicht aber auch den hohen Preis, der für die Bekämpfung der Krankheit zu zahlen ist: eine vollständige wirtschaftliche Lähmung.

5. Gebt den Leuten endlich das Geld
(bloomberg.com, Karl W. Smith, englisch)

Demokraten und Republikaner sind sich in den Vereinigten Staaten weitgehend einig, dass sie die Bürger des Landes mit direkten Geldzahlungen unterstützen wollen. Debattiert wird aber noch über die Details: Wer soll wie viel bekommen und ist es überhaupt gerecht, auch denen Geld zu überweisen, die es nicht benötigen? Karl W. Smith findet, dass für solche Diskussionen angesichts der wirtschaftlichen Krise keine Zeit ist. Er fordert, das Geld sofort an jeden auszuzahlen. Wer es nicht brauche, könne es ja spenden.

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