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5 vor 10: Eurobonds, Exportbeschränkungen, Konzerte, Große Koalition, Corona

Heute beschäftigen wir uns in den Linktipps mit den verschiedenen Maßnahmen für ein stabiles Finanzsystem in der EU, mit der zentralen Verteilung von Medizinprodukten auf europäischer Ebene, mit Gutscheinen für Konzertveranstalter, dem Krisenmanagement der Großen Koalition sowie den durch das Coronavirus nötigen Trade-Offs.

1. Die Coronavirus-Krise lässt alte Gräben zwischen den Mitgliedstaaten der Euro-Zone aufbrechen
(nzz.ch, Christoph G. Schmutz)

Für die Finanzmarktstabilität brauche es mehr Zusammenhalt in der EU, forderten in den vergangenen Tagen Ökonomen und diskutierten verschiedene Szenarien. Der Euro-Krisenfonds ESM könne einspringen oder es könnten gemeinsame Schuldscheine, sogenannte Eurobonds, ausgegeben werden. Christoph G. Schmutz hat für die Neue Zürcher Zeitung analysiert, warum sich gerade die Niederlande dagegen sperren und welche Alternativen es gäbe.

2. Solidarität in der EU
(voxeu.org, Anniek de Ruijter, Roel Beetsma, Brian Burgoon, Francesco Nicoli und Frank Vandenbroucke, englisch)

Die Nationalstaaten erlassen Exportbeschränkungen und schließen die Grenzen – die Solidarität zwischen einzelnen EU-Staaten scheint in der Coronakrise auf der Strecke zu bleiben. Dabei könnte es gerade in Zeiten der Pandemie unerlässlich sein, Medizin und Schutzausrüstung zentral zu verteilen. Anniek de Ruijter, Roel Beetsma, Brian Burgoon, Francesco Nicoli und Frank Vandenbroucke beschreiben auf Voxeu, wie das funktionieren könnte.

3. „Kultur ist kein Luxusgut, sondern systemrelevant“
(faz.net, Benjamin Fischer)

Weltweit werden die meisten Konzerte und Festivals abgesagt. Viele kleinere Veranstalter könnten das nicht überleben. Wie könnte der Gesetzgeber unterstützen? Benjamin Fischer hat für die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Eventim-Geschäftsführer Klaus-Peter Schulenberg gesprochen. Er rät zu einem Gutscheinsystem ähnlich jenem in Italien: Statt den Ticketpreis für abgesagte Veranstaltungen zu ersetzen, dürfen die Firmen dort Gutscheine für künftige Events ausgeben.

4. Erstaunliches Revival
(zeit.de, Katharina Schuler)

Erst in der Krise scheint die Große Koalition zu funktionieren. Zuvor reihte sich ein Streit an den nächsten, jetzt wird in schnellster Zeit reagiert, etwa die Schuldenbremse ausgesetzt und ein Notfallpaket von einer dreiviertel Billion Euro beschlossen. Katharina Schuler beschreibt auf Zeit Online, warum das von den Bürgern geschätzt wird.

5. Auch Wirtschaftskrisen können die Sterberate erhöhen
(wiwo.de, Thomas Mayer)

Wir werden nun verschiedene Ziele gegeneinander abwägen müssen, meint Thomas Mayer. Er leitet die Denkfabrik der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch in Köln. So müssten die volkswirtschaftlichen Kosten gegen die Folgen einer Corona-Infektion sowie die Kosten einer verringerten Infektionsrate abgewogen werden. Auch die soziale Distanzierung sei teuer: Drei Monate Kontaktsperre könnten ein 10 bis 21 Prozent niedrigeres BIP bedeuten.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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