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5 vor 10: Krisenlektionen, Konjunkturprogramme, Coronabonds, Fed, Arbeit

Heute in den Linktipps: Die Lehren aus der Krise, Konjunkturprogramme im Vergleich und das Gezerre um Coronabonds. Außerdem geht es um die Rolle der US-Notenbank und um die Frage, wie wir mit lang anhaltenden Einschnitten im öffentlichen Leben zurechtkämen.

1. Fünf Lehren aus der Corona-Krise
(capital.de, Harald Christ)

Wie wird unsere Wirtschaft nach der Coronakrise aussehen? Harald Christ glaubt, dass die aktuelle Situation einen Wendepunkt darstellt, und hofft, dass Lehren aus der Krise gezogen werden. „Wir sind, in der Politik, vor allem aber in der Wirtschaft chronisch überreguliert“, schreibt er. „Die aktuelle Handlungsfreiheit, der er sich die Bundesregierung in diesen Tagen mutig bedient, muss als Chance genutzt werden, der Wirtschaft und den Bürgern größere Spielräume zu gewähren.“

2. Pakete und Päckchen – Staatshilfen im Vergleich
(manager-magazin.de, Christian Schütte)

Die USA stemmen sich mit aller Kraft gegen die wirtschaftlichen Folgen der Viruspandemie: Das Konjunkturprogramm der Amerikaner hat einen Umfang von sechs Prozent der Wirtschaftsleistung. Deutschland kommt dem einigermaßen nahe. Andere Länder sind aber weit abgeschlagen: „Insbesondere die Südeuropäer kommen mit ihren Staatshilfen nicht einmal annähernd in diese Dimensionen“, schreibt Christian Schütte: „Denn innerhalb der europäischen Währungsunion ist ihr Spielraum begrenzt.“

3. Darum würden Coronabonds nichts nützen
(wiwo.de, Markus C. Kerber)

Brauchen Länder wie Italien oder Spanien in der Coronakrise Europas Solidarität in Form von Coronabonds? Die gemeinschaftlichen Anleihen werden weiter kontrovers diskutiert. Markus C. Kerber glaubt nicht, dass das Instrument helfen würde. Italien und Spanien könnten bereits jetzt Finanzmittel der EU als Unterstützung in der Krise beantragen – „indessen scheitert die Lieferung von medizinischer Ausrüstung wie Atemschutzmasken und Beatmungsgeräten gegenwärtig nicht etwa an finanziellen Mitteln, sondern an der industriellen Verfügbarkeit“.

4. Fed festigt in der Krise Rolle als globaler Kreditgeber der letzten Instanz
(nzz.ch, Martin Lanz)

Die amerikanische Notenbank Federal Reserve spielt in der Krisenbekämpfung der USA eine entscheidende Rolle. Sie pumpt gerade Hunderte von Milliarden Dollar in die Märkte. Ihre Bilanz ist innerhalb von nur einer Woche um eine halbe Billion gewachsen. Die Fed will nun auch die Dollarnachfrage im Ausland besser befriedigen. Zudem werden die Anforderungen an US-Banken gelockert, erklärt Martin Lanz.

5. Weniger Arbeit, weniger Konsum
(zeit.de, Steffen Lange und Tilman Santarius)

Wie lange ganze Volkswirtschaften im Kampf gegen die Viruspandemie noch lahmgelegt bleiben, kann momentan niemand abschätzen. Steffen Lange und Tilman Santarius machen sich darüber Gedanken, was es bedeutet, wenn die Maßnahmen noch lange anhalten: „Produktion und Einnahmen von Unternehmen gehen aufgrund der Kontakteinschränkungen zwar zurück, wodurch die Menschen wiederum weniger verdienen“, schreiben sie. „Sie benötigen aber im Durchschnitt auch weniger Geld, da sie weniger konsumieren”.

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