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5 vor 10: Entwicklungsländer, Zinsen, OECD, Inflation, Kredite

Heute in den Linktipps: Welche drastischen Auswirkungen das Coronavirus auf Entwicklungsländer hat, wie niedrig man eigentlich einen Leitzins setzen kann, der OECD-Chef im Interview über die Wirtschaft in der Coronakrise, warum am Ende des Shutdowns nicht unbedingt eine steigende Inflation wartet und wie sich der einfachere Zugang zu Mikrokrediten zur Armutsbekämpfung eignet.

1. Entwicklungsländern droht eine Tragödie
(faz.net, Winand von Petersdorff und Christian Schubert)

Corona könnte in den ärmsten Ländern eine humanitäre Katastrophe verursachen. Weder deren Gesundheitswesen noch deren Volkswirtschaften sind für die Krise gewappnet. Kapitalflucht, ausbleibende Investitionen, fallende Rohstoffpreise und fernbleibende Touristen treffen viele Länder hart. Der IWF sieht die „dunkelste Stunde“ und mobilisiert Hilfen mit der Weltbank. Gibt es bald ein Schuldenmoratorium?

2. Wie negativ ist zu negativ?
(wirtschaftlichefreiheit.de, Uwe Vollmer)

Die Europäische Zentralbank hat auf der letzten Ratssitzung mit einer Reihe von Maßnahmen auf die Coronakrise reagiert, aber auf Leitzinssenkungen verzichtet. Die abwartende Haltung nährt den Verdacht, das Eurosystem habe inzwischen sein zinspolitisches Pulver verschossen und sei aus verschiedenen Gründen zu weiteren Zinssenkungen nicht mehr imstande. EZB-Chefin Christine Lagarde widerspricht dem deutlich. Gibt es also Grund zur Entwarnung? Ab wann ist ein Leitzins gefährlich niedrig?

3. „Hinter der Coronakrise lauert die politische Krise“
(sueddeutsche.de, Leo Klimm)

In vielen Ländern drohen wegen der durch Corona bedingten beginnenden Rezession soziale Verwerfungen, warnt OECD-Chef Angel Gurría im Interview. Er fordert eine klare Vision für den Wiederaufbau, größere Vernetzung von internationalen Wirtschaftsketten und mehr Solidarität in Europa.

4. Kommt nach der Krise die Inflation?
(voxeu.org, David Miles und Andrew Scott, englisch)

Führen die aktuellen Staatshilfen und Konjunkturpakete zusammen mit einem erwarteten Nachfrageboom nach Ende der Coronakrise zu steigender Inflation? David Miles und Andrew Scott schauen in die Vergangenheit und kommen zu dem Schluss: Höhere Inflation ist zwar nicht unmöglich, aber keineswegs unausweichlich.

5. Kleiner Kredit mit großer Wirkung?
(oekonomenstimme.org, Arnaud Schuele)

Wo Armut herrscht, scheitert der Traum vom Aufstieg allzu oft an der Finanzierung, gerade in Entwicklungsländern. Kleine Kredite könnten große Wirkung haben und eine nachhaltige Entwicklung anstoßen. Eine neue Studie zeigt allerdings: Die Realität der Mikrofinanzierung ist weniger beeindruckend und lässt zweifeln, dass es allein mit der Bereitstellung von Krediten getan ist.

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