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5 vor 10: Aktien, Konsum, Arbeitsmarkt, Wertschöpfungsketten, Depression

In den Linktipps beschäftigen wir uns heute mit den bislang stabilen Aktienmärkten, den Änderungen in den Konsumgewohnheiten beim Lockdown, mit den Auswirkungen der Krise für junge und geringer qualifizierte Menschen, den globalen Wertschöpfungsketten sowie den wirtschaftlichen Risiken, die auf eine längere Krise hindeuten.

1. Aktienmärkte fast unbeeindruckt vom freien Fall der Weltwirtschaft – noch!
(blog.zeit.de/herdentrieb, Dieter Wermuth)

Die Korrekturen an den Aktienmärkten in China und den USA waren bislang nur moderat, doch die Kurse dürften noch fallen, meint Dieter Wermuth. So gebe es durch die massiv sinkende Nachfrage aus dem Ausland in China eine Outputlücke. Auch in den USA sei die Corona-Krise keinesfalls durchgestanden; auf die hohen Arbeitslosenzahlen folge ein Gewinneinbruch bei den Unternehmen.

2. Konsum im Lockdown
(voxeu.org, Dimitris K. Chronopoulos, Marcel Lukas und John O.S. Wilson, englisch)

Wie sich der Konsum durch den Lockdown verändert, haben die Ökonomen Dimitris K. Chronopoulos, Marcel Lukas und John O.S. Wilson für Voxeu mit Daten aus Großbritannien analysiert. So fielen etwa die Ausgaben nicht proportional mit dem Einkommen und auch zwischen den verschiedenen Altersgruppen gab es Unterschiede.

3. Der Corona-Schock und der deutsche Arbeitsmarkt: Vor allem Junge und niedrig Qualifizierte betroffen
(oekonomenstimme.org, Abi Adams-Prassls, Teodora Boneva, Marta Golins und Christopher Rauh)

Die Auswirkungen der Corona-Krise sind ungleich über die Bevölkerung verteilt. Eine Umfrage zeigt, dass auch in Deutschland die Wahrscheinlichkeit geringer ist, seinen Job zu verlieren, wenn man ihm auch im Homeoffice nachkommen kann. Bei Führungskräften, Akademikern oder Bürokräften wurde etwa verhältnismäßig wenig Kurzarbeit angekündigt. Die ÖkonomInnen Abi Adams-Prassls, Teodora Boneva, Marta Golins und Christopher Rauh diskutieren, warum besonders niedrig qualifizierte und jüngere Menschen nachhaltig unter der Krise leiden dürften.

4. Die globalen Wertschöpfungsketten in Gefahr
(project-syndicate.org, Célestin Monga, englisch)

Viele Firmen produzieren ihre Produkte inzwischen auf der ganzen Welt. Davon konnten in den vergangenen Jahren auch viele Entwicklungsländer profitieren. Von 20 Prozent in Jahr 1990 zu 40 Prozent heute ist ihr Anteil an der Wertschöpfung stark gestiegen. Célestin Monga, ehemaliger Vizepräsident und Chefökonom der African Development Group, beschreibt auf Project Syndicate, wie man nun sicherstellen sollte, dass die ärmsten Länder nicht noch mehr unter der Krise leiden.

5. „Es droht ein Jahrzehnt der Verzweiflung“
(wiwo.de, Nouriel Roubini)

Statt schneller Erholung der Wirtschaft prophezeit der amerikanische Ökonom Nouriel Roubini eine lange Durststrecke. Nicht nur für Staaten, auch für Privathaushalte drohen seiner Meinung nach Zahlungsausfälle, die Einkommens- und Vermögensunterschiede würden global, aber auch national steigen und auch der wachsende Populismus sei bedenklich. In der Wirtschaftswoche nennt er sieben weitere Gründe für seine These.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Morgen um 5 vor 10 Uhr präsentieren wir auf dem Ökonomenblog fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten.

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