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5 vor 10: Handel, Kredite, Indien, Einkommen, Weltbank

Heute geht es in den Linktipps darum, welche Strategie hinter den chaotischen Handelsbarrieren der USA steckt, wie bereit der Mittelstand für das Wiederhochfahren der Produktion ist, warum Indien bei Lieferketten bald ähnlich wichtig wie China sein könnte, wie lange Menschen in Europa ohne Einkommen über die Runden kämen und wie sich die Corona-Krise laut der angehenden Weltbank-Chefökonomin von vergangenen Abstürzen unterscheidet.

1. Welthandel außer Kontrolle
(welt.de, Michael Gassmann)

Als Vergeltung für die Hilfszahlungen an den Flugzeugbauer Airbus errichten die USA immer wieder neue Handelsbarrieren. Betroffen sind auch Unternehmen, die mit Luftfahrt gar nichts zu tun haben – manchmal sogar Amerikaner. Doch hinter der scheinbaren Willkür steckt ein System. Das Ziel: Verunsicherung schaffen und den politischen Druck erhöhen.

2. Von Kreditklemme keine Spur
(sueddeutsche.de, Meike Schreiber)

Zu Beginn der Corona-Krise ging es für viele Unternehmen erst einmal darum, die akute Liquiditätsnot zu überwinden. Firmen, die das geschafft haben, stehen nun vor der nächsten Hürde: Können sie ihre Lager schnell wieder auffüllen, wenn bei Ende des Shutdowns vermehrt Aufträge eingehen? Der Mittelstand scheint für das Hochfahren der Produktion gerüstet. Eine Kreditklemme, also eine Knappheit an Fremdkapital, ist nicht zu erkennen. Nur die Verbraucher halten sich noch zurück.

3. Indien im Blick der Unternehmen
(hbr.org, Vijay Govindarajan und Gunjan Bagla, englisch)

Die Abhängigkeit der Weltwirtschaft von China ist groß. Zu groß? Viele Unternehmen ziehen die Notwendigkeit einer Diversifikation ihrer Lieferketten als eine Lehre aus der Corona-Krise und suchen deshalb nach anderen Partnern außerhalb Chinas. Dazu kommt Misstrauen gegenüber der politischen Führung im Land. Eine Alternative für die Firmen könnte Indien sein.

4. Wie lange können Europäer ohne Einkommen überstehen?
(voxeu.org, Catarina Midões, englisch)

Der Corona-Shutdown der Wirtschaft hat dafür gesorgt, dass viele Menschen wegen Jobverlust und Kurzarbeit mit deutlich weniger Einkommen auskommen müssen. Catarina Midões hat in einer Studie untersucht, wie viele Menschen in Europa zwei Monate lang ganz ohne oder mit reduziertem Einkommen über die Runden kämen. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Ländern.

5. „Dieses Mal ist wirklich alles anders“
(nzz.ch, Thomas Fuster)

Carmen Reinhart soll Chefökonomin der Weltbank werden. In ihrem Buch „This Time is Different“ analysiert sie vergangene Wirtschaftskrisen. Bei diesen Abstürzen herrschte stets der Irrglaube, man sei klüger als in der Vergangenheit und die alten Regeln der Ökonomie hätten ihre Gültigkeit verloren, weshalb dieses Mal alles ganz anders sei. Bei der Corona-Krise sieht sie nun aber tatsächlich einmal völlig neue Kräfte am Werk.

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