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5 vor 10: EU-Finanzen, Kindergeld, Konjunkturhilfen, Brüssel, Konjunktur

Heute in den Linktipps: Die Milliardenhilfen der EU, zusätzliches Kindergeld und die Fehler des Keynesianismus. Außerdem geht es um neue Finanzkompetenzen für Brüssel und um die Warnung vor zu optimistischen Prognosen in der Corona-Krise.

1. Die einsamen Vier
(faz.net, Hendrik Kafsack)

Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden haben mit ihrem Widerstand gegen schuldenfinanzierte Milliardenhilfen aus EU-Töpfen viel Kritik geerntet. Hendrik Kafsack verteidigt die Haltung der vier Länder: Es gebe es sicherlich Argumente dafür, das Verschuldungsverbot angesichts der aktuellen Lage „flexibel“ zu handhaben, schreibt er: „Mit Geiz oder Selbstsucht aber haben die Vorstellungen der vier nichts zu tun.“

2. Freimilch für alle
(zeit.de, Zacharias Zacharakis)

Politiker der großen Koalition bringen als ein Mittel zur Abfederung der Corona-Krise zusätzliche finanzielle Unterstützung für Familien ins Spiel. So könnte es nach dem Willen der SPD mehrere Hundert Euro als zusätzliches Kindergeld geben. Unter Ökonomen ist allerdings umstritten, ob eine solche Maßnahme wirklich effizient wäre. Lars Feld, der Vorsitzende des Sachverständigenrats, warnt vor „Freibier für alle“.

3. So wird das Konjunkturprogramm zum Offenbarungseid
(welt.de, Olaf Gersemann)

Eine keynesianische Wirtschaftspolitik, die mit Staatsausgaben versucht, in wirtschaftlich schlechten Zeiten die Nachfrage zu befeuern, hat aus Sicht von Olaf Gersemann in der Vergangenheit viele Probleme mit sich gebracht. Er warnt davor, die Fehler zu wiederholen. Den angedachten Familienbonus hält er für eine solche verfehlte Maßnahme. Sie sei „eine almosengleiche Einmalzahlung, die gar nicht erst versucht, zielgerichtet in Not Geratene zu unterstützen oder dauerhaft die Wachstumskräfte der Wirtschaft zu stärken“.

4. „Eine gute Krise sollte man nie nutzlos verstreichen lassen“
(wiwo.de, Sven Böll)

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen will heute ihre Pläne für EU-Milliardenhilfen vorstellen. Dass die EU dafür Schulden selbst aufnehmen könnte, hält der Bonner Ökonom Moritz Schularick für eine vielversprechende Idee. Er glaubt, dass in der Folge mehr fiskalische Kompetenzen nach Brüssel verlegt werden könnten und hofft, dass dies auch den Euro stärken würde.

5. Warum wir in Deutschland 2020 mit einer deutlich stärkeren Rezession rechnen müssen
(oekonomenstimme.org, Michael Frenkel und Haiko Stefan)

Die Bundesregierung hat die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise abermals verlängert. Wann Deutschland wieder zur Normalität zurückkehren kann, ist völlig offen. Dementsprechend sind auch wirtschaftliche Prognosen mit großer Unsicherheit verbunden. Michael Frenkel und Haiko Stefan sehen jedoch Anzeichen, dass Vorhersagen wie die des Sachverständigenrats zu optimistisch sein könnten. Sie warnen vor einem zweistelligen Einbruch der Wirtschaftsleistung.

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