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5 vor 10: Marktwirtschaft, Protektionismus, Autoindustrie, Modelle, Daten

Heute in den Linktipps: Warum die Marktwirtschaft aktuell wieder verteidigt werden muss, wieso der Freihandel auch bei einem Wahlsieg Joe Bidens gefährdet ist, wie sich die ostdeutsche Autoindustrie nach der Wiedervereinigung zurückgekämpft hat, warum ökonomische Modelle trotz irrationaler Akteure Erkenntnisse bringen und wie wertvoll den Deutschen ihre Daten sind.

1. Der Flirt mit der Staatswirtschaft birgt Gefahren
(faz.net, Heike Göbel)

Die Wiedervereinigung war ein klares Bekenntnis zu wirtschaftlicher Freiheit. Nun, drei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der DDR-Staatswirtschaft, nimmt die Politik hierzulande wieder eine machtvollere Position in der Wirtschaft ein. Potenziell bremst das die private Konkurrenz und schwächt den Wettbewerb – zum Schaden der Kunden, der Effizienz und der Wirtschaftsdynamik. Das Einheits-Jubiläum fällt also in eine Zeit, in der die Marktwirtschaft wieder verteidigt werden muss.

2. „Auch Biden ist ein Protektionist“
(wiwo.de, Tina Zeinlinger)

Der britische Ökonom Simon Evenett ist Professor für internationalen Handel und wirtschaftliche Entwicklung an der Universität St. Gallen. Im Interview spricht er über den weltweit wachsenden Protektionismus, die Infektion des Freihandels – und die Gefahr eines weiter eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China nach der US-Präsidentschaftswahl.

3. Wie die Autoindustrie im Osten die Wende geschafft hat
(tagesspiegel.de, Caspar Schwietering)

1990 interessierten sich die DDR-Bürger schlagartig nicht mehr für Trabis und Wartburgs. In Erwartung der sich abzeichnenden Wiedervereinigung sank plötzlich die Nachfrage nach dem einst heiß erwarteten Prestigeprodukt. Die ostdeutsche Autoindustrie musste als Folge eine harte Transition durchmachen. Mit Erfolg: Heute ist die Branche stärker denn je. Doch nun folgt der nächste Wandel.

4. Rationale Theorie statt rationaler Menschen
(pricetheory.substack.com, Josh Hendrickson, englisch)

Die meisten ökonomischen Modelle basieren auf derselben Annahme: dem Menschen als rationalem Nutzenmaximierer. Doch die Realität zeigt, dass Menschen häufig nicht komplett rational handeln. Sind die Modelle also wertlos? Nein, meint Josh Hendrickson. Denn damit sie gute Prognosen liefern, müssen nicht die Handelnden rational sein, sondern nur die Theorie hinter dem Modell.

5. 3.500 Euro für mein Passwort
(welt.de, Carsten Dierig)

In der Theorie geht den Deutschen Datenschutz über alles. Unumstößlich sind Vorsatz und Überzeugung indes nicht. Denn sobald Geld ins Spiel kommt, weicht die Bedeutung des Datenschutzes für die Verbraucher schnell auf. Teils schon für geringe Beträge würden sie Gesundheitsdaten, Chatnachrichten und sogar Passwörter und Log-in-Daten verkaufen.

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