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Lesetipps: AstraZeneca, Corona-Hilfen, Rente, Ungleichheit, Jugendliche

Wie kommt die Europäische Union schneller an mehr Impfstoff? Was bringen die neuen Corona-Hilfen Verbrauchern und Wirtschaft? Wie will die FDP die Rente retten? Welche Wirkung hat die Pandemie auf die Einkommensverteilung? Und wie kann benachteiligten Jugendlichen einfach geholfen werden? – Fünf Lesetipps für ein Wochenende mit ökonomischer Erkenntnis.

1. Mehr Geld für AstraZeneca?

Das Verständnis von den Funktionsmechanismen der Marktwirtschaft scheint bei der EU-Kommission überschaubar groß zu sein. Schließlich hat man inmitten einer Jahrhundertpandemie mit einem möglichen Retter einen Vertrag zu Impfdosen geschlossen, der diesem lediglich die Kosten ersetzt und Vertragsstrafen bei Nicht-Lieferung ausschließt. Die EU-Kommission hat mindestens beim Vertrag mit AstraZeneca offensichtlich einiges falsch gemacht. Was ist jetzt noch zu retten? Achim Wambach, Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW in Mannheim, und Clemens Fuest, Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo in München, schauen mit ähnlichen Gedanken nach vorne (Wambach im Handelsblatt, Fuest als eigene Publikation). Ihre Idee: Man muss die Anreize verändern, nämlich den Unternehmen zusätzliches Geld versprechen, wenn sie schnell Impfstoff liefern sollen. – Ob sich die Politik darauf einlassen wird? Sie müsste den Unternehmen finanziell mehr bieten als vertraglich vereinbart. Das ließe sich in der Öffentlichkeit vermutlich schwer verkaufen. Erst schlecht verhandeln, dann den Unternehmen „Geld hinterher schmeißen“, würde es heißen. Auf der anderen Seite: Über den eigenen Schatten springen, um Leben zu retten – das wäre die Sache doch wert, oder?

2. Corona-Hilfen: Kein Wumms, aber sinnvoll

Wie bewerten Ökonomen die Corona-Beschlüsse der Regierungskoalition von dieser Woche zur Entlastung von Firmen und Verbrauchern? Das Handelsblatt hat sich umgehört

3. FDP-Rentenpläne: Weniger Umlage, mehr Kapital

Warum hat unser gesetzliches Rentensystem ein Problem, wenn es viele Alte und wenige Junge gibt? Richtig, weil es auf einem Umlageverfahren beruht. Die aktuellen Renten werden aus den aktuellen Einkommen bezahlt. Steigt die Zahl der Rentner im Verhältnis zu denen, die Einkommen erwirtschaften, kommt das System in Schieflage. Eine nachhaltige Lösung für die gesetzliche Rente ist deshalb in der Reduzierung der Abhängigkeit vom Umlageverfahren zu suchen. Genau das hat die FDP getan. Die Liberalen wollen eine „gesetzliche Aktienrente“ als Ergänzung der gesetzlichen Rente. Kerstin Schwenn hat für die die Frankfurter Allgemeine Zeitung das FDP-Papier unter die Lupe genommen.   

4. Macht die Corona-Pandemie die Gesellschaft ungleicher?

Was sind die Verteilungseffekte der Corona-Pandemie? Wie wirken staatliche Zwangs- und Unterstützungsmaßnahmen auf die Einkommen? Zehn WissenschaftlerInnen suchen und finden Antworten im sogenannten Zeitgespräch der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienstes.  

5. Raus aus der Armutsfalle

Wie können die Zukunftsaussichten vieler Jugendlicher aus sozial schwierigen Verhältnissen deutlich verbessert werden? Durch Mentoring-Programme. Dabei bekommen benachteiligte Jugendliche ehrenamtliche Mentoren zur Seite gestellt. Diese bieten Unterstützung, welche das familiäre Umfeld der Jugendlichen so nicht bereitstellen kann. Der Bildungsökonom Ludger Wößmann vom Wirtschaftsforschungsinstitut ifo in München hat in einer über mehrere Jahre angelegten Feldstudie die Effekte eines der größten Mentoring-Programme für benachteiligte Jugendliche in Deutschland untersucht. Die erstaunlichen Ergebnisse hat er jetzt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorgestellt

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir auf dem Ökonomenblog mit fünf ausgewählte Links zu interessanten Ökonomie-Blogs und Wirtschaftsseiten Lesetipps fürs Wochenende.

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