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Weekender-Themen: Corona-Wirtschaftspolitik, Abgabenlast, Mietendeckel, Aufschwung, Schuldenbremse

Jedes Wochenende empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.

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Über die ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie und die staatliche Rettungspolitik haben in der aktuellen Ausgabe der ZEIT Lisa Nienhaus und Roman Pletter ein langes Stück geschrieben. Ein für uns zentraler Satz des Textes: „Es geht gerade etwas kaputt zwischen der Regierung und den Selbstständigen.“ Unbedingt lesen!

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Wie viel Steuern und Abgaben zahlen die Deutschen, wie verändert sich die Quote in Abhängigkeit vom Einkommen, und wie haben sich Steuern und Abgaben im Zeitverlauf entwickelt? Auf diese Fragen geben Niklas Isaak, Philipp Jäger und Robin Jessen, Wissenschaftler am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, im aktuellen Wirtschaftsdienst (Heft 4 / 2021) Antworten. Hier in aller Knappheit: Die durchschnittliche Abgabenquote bei einem Bruttojahreseinkommen von 24.000 Euro beträgt 40 Prozent, bei einem Einkommen von 80.000 Euro steigt die Quote auf über 50 Prozent. In Relation zur Wirtschaftsleistung ist die Abgabenlast in den 1990er-Jahren gestiegen, in den 2000er-Jahren zurückgegangen und in den 2010er-Jahren wieder merklich angewachsen. Eine Erkenntnis des Papers für die aktuelle Politik: Die Luft für Steuererhöhungen zur Begleichung der Corona-Schulden ist mehr als dünn.

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Wem hilft ein Mietendeckel? Jedenfalls nicht jenen, die eine Mietwohnung suchen. In Berlin ist die Zahl der Mietwohnungen seit Einführung des Mietendeckels um 28 Prozent zurückgegangen, schreibt Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft auf der hauseigenen Website. Das gestrige Urteil des Bundesverfassungsgerichts sollte, so Voigtländer, für die Politik „eine neue Chance sein, dem Wohnungsbau wieder Vorrang zu geben und so den Markt langfristig zu entspannen“. We totally agree.

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Was für ein Wirtschaftsjahr erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute für Deutschland? Gestern haben die Experten ihre 142. Gemeinschaftsdiagnose mit dem Titel „Pandemie verzögert Aufschwung – Demografie bremst Wachstum“ vorgelegt – und eigentlich reicht der Titel aus, um im Bilde zu sein. Wer sich vertiefen möchte, hier gibt es die Kurzfassung und hier die Langfassung. Die wenig überraschende Erkenntnis nach der Lektüre: Der Aufschwung kommt, sobald die Infektionsgefahren – vor allem durch das Impfen – gebannt sind.

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Was sind die Schattenseiten der Schuldenbremse? Wie kann sie Krisen abfedern? Braucht es flexiblere Kriterien für die Staatsverschuldung oder sollte die Schuldenbremse nach der Pandemie wieder die Richtschnur für die deutsche Finanzpolitik werden? – Viele Fragen, viele Antworten liefert der aktuelle Ifo-Schnelldienst, der keine Frage zum Thema unbeantwortet lässt und dabei dennoch allgemeinverständlich bleibt. So geht gute Wissenstransformation in Richtung Politik!  Übrigens: Den Ifo-Schnelldienst gibt es seit 1948.


Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen