Ordnungspolitik

Weekender-Themen: Feld/Suedekum, Wasserstoff I, Wasserstoff II, China, Fachkräftemangel

Jeden Freitag empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.

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Feld/Südekum – Die Ökonomen Lars Feld und Jens Südekum streiten im Handelsblatt über Klimaschutz, die richtige Antwort auf den Inflation Reduction Act der USA, EU-Schulden und die Zukunft der deutschen Chemiebranche.

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Wasserstoff I – Wie wird sich die Wasserstoffnachfrage (unter Zielsetzung der Treibhausgasneutralität in 2045) entwickeln? Mit dieser Frage befasst sich die Studie „Preiselastische Wasserstoffnachfrage in Deutschland – Methodik und Ergebnisse“ des Instituts Fraunhofer ISI. Die Berechnungen zeigen, dass die Nachfrage in 2045 ca. 250 TWh (Terawattstunden) betragen wird, was in etwa 10 Prozent des heutigen Endenergiebedarfes Deutschlands entspricht. Dafür müssten allerdings allein in Deutschland enorme Elektrolyse-Kapazitäten aufgebaut werden – rund 20 GW (Gigawatt), also in etwa das 40-Fache der aktuell global installierten Elektrolyseleistung. Ein solcher Ausbau wäre nicht nur zeit- und kapitalintensiv, sondern würde auch ein hohes Ausbautempo erfordern, heißt es in der Studie weiter.

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Wasserstoff II – Noch ist es teuer, mit Wasserstoff zu produzieren. Robert Habeck will, dass zunächst die Steuerzahler die Mehrkosten tragen. Konkret: Der Wirtschaftsminister will mit ausgewählten Unternehmen sogenannte Klimaverträge schließen. Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums hält da­von allerdings wenig. „Klimaschutzverträge sind ein tiefer Eingriff des Staates in den Markt und mit einer Reihe von Problemen verbunden“, heißt es in einem Gutachten.

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China – „Im Jahr 2022 hat sich der deutsche Außenhandel mit China mit voller Kraft in die falsche Richtung entwickelt“, schreibt Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft. Die ohnehin hohe Importabhängigkeit habe sich noch einmal deutlich vergrößert. Matthes: „Die China-Strategie der Bundesregierung wird sehr wahrscheinlich unter anderem die Kernforderung enthalten, aufgrund gestiegener geopolitischer Unsicherheiten kritische Abhängigkeiten zu verringern. In der Tat geben auch viele Unternehmen an, dass sie ihre China-Abhängigkeiten verringern wollen. Die Zahlen sprechen derzeit allerdings eine andere Sprache.“

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Fachkräfte – Der Fachkräftemangel gilt als größtes Problem der deutschen Wirtschaft. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Berufen es bis 2026 besonders dramatisch wird – und wo sich die Lage entspannt.


Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen