Genau dies wurde erneut am vergangenen Wochenende beim G20-Gipfel in Frankreich deutlich. Auf der Suche nach immer neuen Geldquellen richtet sich der politische Fokus nun offensichtlich auf die sogenannten Sonderziehungsrechte. Hierbei handelt es sich um finanzielle Ansprüche der Einzelstaaten gegenüber dem Internationalen Währungsfonds. Zusammen mit dem Goldschatz und den Devisenreserven bilden sie die Finanzreserven der Bundesbank. Werden erst einmal die Sonderziehungsrechte zur Disposition gestellt, dann dürfte der Griff nach dem Gold der Bundesbank alsbald auch kein Tabu mehr sein. Dies wäre aber nichts anderes als der Beginn einer Staatsfinanzierung über die Zentralbank. Als Konsequenz droht steigende Inflation.
Für die Politik ist es höchste Zeit, nüchtern zu bilanzieren: Der Versuch mittels Krediten Zeit zu kaufen, um dann eine Lösung herbeizuführen, ist in der Realität kläglich gescheitert. Die Zufuhr von frischem Kapital hat bisher nur dazu geführt, dass der Druck auf die notwenigen Strukturreformen in Griechenland abhandengekommen ist.