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Das Klima retten wir nicht nur bei uns

  Auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in Rio ist „Green Economy“ das zentrale Thema. Um aber beispielsweise klimafreundliche Produktionstechniken weltweit zu etablieren, müssen die Anreize für privaten Investitionen und Technologietransfer gestärkt werden.

Klimaschutz muss global gedacht werden. Nationale oder europäische Ansätze, wie zum Beispiel der europäische Emissionszertifikatehandel reichen nicht aus, um das Klima zu schützen. Es hilft nichts, wenn in Europa der CO2-Ausstoß drastisch reduziert wird, während er in anderen Teilen der Welt genauso drastisch steigt. Die deutschen CO2-Emissonen machen beispielsweise nicht einmal 3 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes aus. Das Wachstum des globalen Energieverbrauchs wird voraussichtlich zu 90 Prozent von Ländern außerhalb der OECD bestimmt. Allen voran China und Indien.

Laut internationaler Energieagentur legt der weltweite Energieverbrauch innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte um über ein Drittel zu, wobei ein Einwohner Chinas dann noch immer weniger als die Hälfte an Energie verbraucht als ein Amerikaner. Effektiver und effizienter Klimaschutz kann nicht ohne die Schwellen- und Entwicklungsländern (SUE) gelingen, deren wirtschaftlicher Entwicklungsprozess noch massenhaft Energie verbrauchen wird. Deswegen müssen frühzeitig emissionsarme und energiesparende Technologien in diesen Ländern eingesetzt werden.

Private Investitionen in großem Umfang sind hierbei von besonderer Bedeutung. Denn: Politische Signale durch neue Klimaschutzabkommen sind kurzfristig eher nicht zu erwarten. Anreize für deutsche Unternehmen in den Klimaschutz in Schwellen- und Entwicklungsländer zu investieren sind zum einen: die Erschließung neuer Märkte und Standorte. Zum anderen haben gesellschaftliche Werte wie Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer mehr Einfluss auf unternehmerisches Handeln bekommen.

Zudem müssen Ansätze, die die Hebelwirkung von Investitionen hiesiger Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländer für den Klimaschutz verstärken, weiter entwickelt werden. Beispielsweise können Reduktionsmaßnahmen von Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern im Rahmen des sogenannten Clean Development Mechanism (CDM) in europäische Emissionszertifikate umgewandelt werden. Ab 2013 wird diese Möglichkeit jedoch deutlich eingeschränkt werden. Ohne Anreize für private Investitionen und Technologietransfer kann  ökologisch und ökonomisch sinnvoller Klimaschutz jedoch nicht gelingen.


Dies ist ein Beitrag aus der Reihe “WachstumsBlog”. In einem bis zwei Beiträgen pro Woche beschäftigen sich Wirtschaftsexperten im ÖkonomenBlog mit Themen rund um nachhaltiges Wachstum.

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