Eurokritiker vermitteln gerne den Eindruck, die Krisenländer der EU würden nötige Reformen verschleppen und stattdessen lieber die Hand aufhalten. Dabei sieht die OECD die Krisenländer bei der Reformintensität auf den vorderen Rängen.
Euro
Ohne Deutschland geht es nicht
John Lanchester: Warum jeder jedem etwas schuldet und keiner jemals etwas zurückzahlt – die bizarre Geschichte der Finanzen, Stuttgart 2013, Klett-Cotta-Verlag
Wieder haben wir es hier mit einem Buch zu tun, das sich mit der Entstehung der Finanzkrise befasst. Langweilig, könnte man meinen, denn von denen gibt es schon reichlich. Neu ist allerdings, dass dieser Autor ausnahmsweise mal viel Verständnis für die Sorgen der Deutschen aufbringt. John Lanchester ist britischer Euro-Skeptiker.
Blasen, Möbel und unser unfaires Geldsystem
Immer mehr und immer billiger pumpen die Notenbanken Geld in die Märkte. Preis- und Investitionsblasen sind die Folge. Die Immobilienpreise steigen, wie in Zeiten vor der Finanzkrise. Und die Staaten können mit dem billigen Zentralbankgeld munter ihre Schulden finanzieren. Doch fest steht: Die Blase platzt – irgendwann.
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Im geldpolitischen Teufelskreis
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Erwartungen der Finanzmärkte und der Politik mal wieder erfüllt. Sie hat den Leitzins auf ein neues Rekordtief gesenkt. Mit der Sorge um die Rezession in weiten Teilen Europas wird die historische Niedrigstzinspolitik begründet, mit der die EZB immer stärker dem Kurs der amerikanischen und der japanischen Notenbanken folgt.
Trotz Rechenfehler: Warum Schulden Wachstum ausbremsen
Die beiden Havard Ökonomen Kenneth Rogoff und Carmen Reinhard lieferten das wissenschaftliche Fundament für die Sparpolitik nicht nur in Europa: Steigt die Schuldenquote eines Landes über 90 Prozent, fällt das Wirtschaftswachstum geringer aus. Nun wurde offenbar, dass die beiden Wissenschaftler sich verrechnet haben.
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Wir stehen hier am Anfang der Finanzkrise
Die Beschlüsse des Bundestages vom 18. April stellen nicht mehr als eine weitere Wegmarke der Finanzkrise dar. Eine Maßnahme nach der anderen wird als notwendig, alternativlos und problemlösend verkauft, helfen wird das alles jedoch nicht. Das Problem liegt viel tiefer – unser Geldsystem ist ein planwirtschaftliches Relikt. Vereinfacht gesagt: Ein Zentralkomitee setzt den Preis, in diesem Fall die Zinsen, fest und den Menschen geht mehr als nur die Bananen aus.
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Raus aus dem Euro – rein in den Euro
Joachim Starbatty: Tatort Euro – Bürger, schützt das Recht, die Demokratie und euer Vermögen; Europa-Verlag, München 2013.
Er hat gegen die Einführung des Euro und gegen die Euro-Rettungsaktion geklagt wie kaum ein anderer. Er nervte gewaltig. Doch Joachim Starbatty zu ignorieren wäre dumm – gerade weil er ein großer Europa-Fan ist. Denn er glaubt: Europa und der Euro sind zu retten.
Das Euro-Desaster spaltet Europa
Zypern: Eine Pleite wäre kein Untergang
Gegen Krisen: Die Entnationalisierung des Geldes
Niedrigzinspolitik, Staatsanleihenkäufe und das Öffnen der Geldschleusen hat das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Notenbanken tief erschüttert. Die Gefahren für die Geldwertstabilität sind gewachsen. Gibt es Alternativen zum Geldmonopol?
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Lasst die Käufe beginnen!
Das Anleihenkaufprogramm der EZB (dazu hier und hier) steht nach Aussage von EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré bereit. Die Käufe könnten beginnen, sobald ein Land die Bedingungen erfülle. Voraussetzung sei, dass ein Land Anleihen mit unterschiedlicher Laufzeit an den Markt bringe. Irland und Portugal erfüllten diese Bedingungen jedoch noch nicht.
Starke Nationalstaaten für Europa mobilisieren
Der Weg zur Normalität in der EU ist noch weit. Es braucht mindestens eine Dekade, bis die öffentlichen Haushalte und die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften wieder stabil sind. Für den Moment aber hat die Wahl in Italien gezeigt, dass noch jedes politische Fragezeichen die Märkte verunsichern kann. Die EU stößt damit an die Grenzen der möglichen Integration.
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Das Euro-Kartenhaus
Die Euro-Krise kehrt zurück. Die inständige Hoffnung der deutschen Spitzenpolitiker, das Thema im Bundestagswahljahr aus der öffentlichen Debatte verdrängen zu können, ist wohl vergeblich. Dabei war das für das politische Establishment brisante Thema seit Monaten aus dem medialen Fokus verschwunden. Doch in den nächsten Tagen eskalieren womöglich die Hiobsbotschaften aus Italien, Spanien und Zypern.
Wie Fixer an der Notenbanknadel
Zum Jahresbeginn herrscht Optimismus: Der Euro wertete auf und auch der Dauerpatient Griechenland scheint auf dem Weg der Besserung. Die ersten Politiker erklärten die Eurokrise für beendet. Doch die Unsicherheit ist nach wie vor groß. Kleine Verunsicherungen bringen die Märkte wieder ins Wanken. Unklar ist auch welche Beruhigungsspritzen die EZB gesetzt hat. Und vor allem: Wie kommt die EZB aus ihrer Rolle wieder raus?
Wechselkurspolitik: Abwälzen von Verantwortung
Der Eine sagt: 50 kg „gutes“ Fleisch sind besser für Sie als 100 kg „schlechtes Fleisch“. Die Anderen sagen, der Euro sei „irrationalen Bewegungen“ ausgesetzt oder sei „gefährlich hoch“. Besserwisser sind alle drei. Kein Politiker kann besser als Sie entscheiden, was Ihnen schmeckt und wovon Sie sich ernähren wollen. Kein Politiker kann besser entscheiden, wie hoch der Euro stehen sollte und welche Preisentwicklungen irrational sind.
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