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Unorthodox und knapp: Ökonomisches Wissen auf 200 Seiten

Als scheinbar Fachfremder ein Buch über das ABC der Wirtschaftswissenschaften zu schreiben kann ein Risiko sein. Nicht im Fall Christian Thielscher. Seine Perspektive als Quereinsteiger, nämlich als Arzt, ist durchaus konstruktiv. Denn ihm gelingt es, Kompliziertes leicht verständlich zu beschreiben und Struktur in die manchmal diffuse und oft vielschichtige Theorie der Wirtschaftswissenschaften zu bringen.

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5 vor 10: Preisbindung, VWL, Arbeit, EZB, Wegwerfen

Heute in den Linktipps: Welche Folgen hat das EuGH-Urteil zur Medikamentenpreisbindung? Wie muss sich die Volkswirtschaftslehre ändern? Und schadet die Sharing-Ökonomie den Arbeitnehmerrechten wirklich? Außerdem geht es um Sorgen über die Geldpolitik der EZB und Steueranreize gegen die Wegwerfmentalität.

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5 vor 10: Brexit, Wirtschaftspolitik, Mindestlohn, VWL, Trump

Das Vereinigte Königreich entscheidet heute über einen möglichen Ausstieg aus der EU – die Linktipps geben einen Faktencheck über die ökonomischen Argumente beider Lager. Außerdem: Der geringe Einfluss der Wirtschaft auf die Politik, die Folgen des Mindestlohns, die Debatte über Pluralismus in der Volkswirtschaftslehre und finanzielle Anreize im US-Präsidentschaftsrennen.

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VWL für Lieschen Müller: van Suntums “Die unsichtbare Hand” in vierter Auflage

Nicht wirklich schöner geworden: Die Cover von "Die unsichtbare Hand" zweite Auflage (links) und vierte Auflage
Nicht wirklich schöner geworden: Die Cover von "Die unsichtbare Hand" zweiter (links) und vierter Auflage.

Medien versuchen aus Nachrichten Einzigartigkeiten zu schaffen. Das ist ihr Geschäft. Denn das Einzigartige findet Aufmerksamkeit. Was es (angeblich) noch nie gegeben hat, wird gelesen, gehört, geschaut.

Volkswirte sind so etwas wie die natürlichen Feinde der Medien, zumindest der Boulevard-Medien. „Der Euro führt uns in die Katastrophe!“ Die Welt hat schon viele Währungsreformen erlebt – und überlebt. „Die aufstrebenden asiatischen Staaten greifen nach der ökonomischen Weltherrschaft!“ Arbeitsteilung hilft am Ende allen. – Den apokalyptischen medialen Zukunftsszenarien stellt der besonnene Volkswirt die entspannte Analyse menschlicher Interaktionen gegenüber.

Ulrich van Suntum ist so ein besonnener Volkswirt. Gerade ist in vierter Auflage sein Buch „Die unsichtbare Hand – ökonomisches Denken gestern und heute“ erschienen (Bestellung bei Amazon). Wie kein zweites deutschsprachiges Buch liefert es zu den alltäglichen Nachrichten fundierte ökonomische Zusammenhänge.

Vernichtet der technische Fortschritt Arbeitsplätze? Wie entsteht Inflation? Gehen uns bald die Rohstoffe aus? Auf alle relevanten ökonomischen Debatten der vergangenen Jahrzehnte bietet „Die unsichtbare Hand“ das ökonomische Rüstzeug – in Form von ökonomischer Theorie, auch durch historische Vergleiche. (Download Inhaltsverzeichnis)

Auch die aktuelle Finanzkrise ist für den Professor am „Centrum für angewandte Wirtschaftsforschung“ an der Universität Münster keine wirkliche Überraschung: „Große Finanzkrisen hat es auch schon früher gegeben, etwa den holländischen Tulpenwahn im 17. Jahrhundert oder den Zusammenbruch der Papiergeldwährung in Frankreich ein knappes Jahrhundert später “, schreibt van Suntum, „nur sind die Lehren daraus vielfach wieder vergessen worden.“

Es ist wohl Hans Besters, dem verstorbenen Professor für Volkswirtschaftslehre an der Ruhr-Universität Bochum, zu verdanken, dass es dieses Buch überhaupt gibt. „Er hat mich davor gewarnt“, schreibt van Suntum, „allein der Mathematik zu trauen, wenn es um ökonomische Probleme geht.“ Letzten Endes habe Besters immer nur das gelten lassen, was man notfalls auch „Lieschen Müller“ habe klarmachen können.

Das ist die Stärke von „Die unsichtbare Hand“: Es ist für Nicht-Ökonomen verständlich und für Ökonomen dennoch erhellend.

Diesem Buch sind viele Leser zu wünschen. Doch dazu wird es vermutlich nicht kommen. Der Wissenschaftsverlag Springer gibt sich wenig bis keine Mühe, das Buch mit Hilfe der Optik für breitere Leserschichten attraktiv zu machen. Seit der ersten Auflage prangt eine langweilige Luftbildaufnahme Manhattens auf dem Cover. Das Foto soll wohl als Symbol für die Wirtschaft stehen. Doch van Suntums Buch ist so ziemlich genau das Gegenteil. Es geht ihm nicht um anonymes Wirtschaften. Zahlreiche ökonomische Denker stellt van Suntum in seinem Buch vor, und ganz grundsätzlich steht immer der Mensch im Mittelpunkt seiner Überlegungen.

Eine große Auflage ist also nicht zu erwarten. Es wäre schon viel gewonnen, wenn es in mancher Redaktion gelesen würde.