Ordnungspolitik

Weekender-Themen: Gesundheit, Solar, Handwerk, Arbeitsmarkt, Heizung

Jeden Freitag empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.

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Neun von zehn Menschen in Deutschland (91 Prozent) sehen eine Notwendigkeit für grundlegende Veränderungen im Gesundheitswesen. Zugleich äußert mit 55 Prozent mehr als jeder Zweite den Eindruck, dass sich die gesundheitliche Versorgung in den vergangenen zehn Jahren verschlechtert hat. Die Ergebnisse stammen aus einer repräsentativen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Health Transformation Hub, einer neuen Initiative der Bertelsmann Stiftung.  

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Für den von der Bundesregierung geplanten Ausbau der Sonnenenergie in Deutschland sind nach Einschätzung der Solarwirtschaft an die 100.000 zusätzliche Arbeitskräfte notwendig. Ende 2022 beschäftigte die Branche etwa 65.000 Menschen, wie der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in München berichtete. „Wir werden in eine Größenordnung von etwa 165.000 kommen müssen“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig auf der Messe Intersolar. Die Kalkulation beruht auf dem Ausbauziel der Bundesregierung: Der jährliche Zubau der Photovoltaik-Leistung soll bis 2026 auf 26 Gigawatt steigen, das wäre mehr als dreimal so viel wie 2022. Im vergangenen Jahr wurden nach Körnigs Worten Solaranlagen mit einer Leistung von 7,4 Gigawatt installiert, in diesem Jahr werden es laut BSW voraussichtlich zwischen 9 und 11 Gigawatt sein.

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Die Zahl der Handwerks-Auszubildenden in den ostdeutschen Ländern steigt (im Gegensatz dazu nimmt in Westdeutschland die Zahl ab). Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Konkret: Im Jahresdurchschnitt gab es zwischen 2014 und 2021 die stärksten Auszubildendenzuwächse im Handwerk in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit über 2 Prozent sowie in Thüringen mit im Schnitt 1,4 Prozent.

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Der Arbeitsmarkt verliert Jahr für Jahr rund 400.000 Personen in Deutschland, weil weniger junge Menschen in Beschäftigung eintreten, als Ältere aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), fordert in der ZEIT eine ganze Liste von Reformen, um Arbeit attraktiver zu machen: Grenzbelastung beim Einstieg in Arbeit verringern; Ehegattensplitting und kostenlose Mitversicherung in der Krankenversicherung abschaffen; Mobilarbeit fördern; flexiblere Regelungen bei Ruhezeiten; Bürgergeld so umbauen, dass es sich lohnt, mehr Stunden zu arbeiten; Karenzzeit beim Schonvermögen reduzieren oder streichen; starre Regelungen beim Erwerbsaustritt lockern, ebenso Befristungsverbote; Arbeitserlaubnisverfahren für Ausländerinnen und Ausländer verkürzen.

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Drei Viertel (74,7 Prozent) der im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg dieser Anteil gegenüber dem Jahr 2021 (70,7 Prozent) um vier Prozentpunkte. 2015 hatte er noch bei 61,5 Prozent gelegen. Wärmepumpen wurden im Jahr 2022 in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Allein von 2021 bis 2022 stieg der Anteil um mehr als sechs Prozentpunkte von 50,6 Prozent auf 57,0 Prozent. Im Jahr 2015 hatte der Anteil noch bei 31,4 Prozent gelegen. 


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