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5 vor 10: Vertrauen, Armut, Brexit, Börse, London

Heute in den Linktipps: Wie Vertrauen in einer Gesellschaft verloren gehen kann und warum es unterschiedliche Ansätze zur Armutsbekämpfung gibt. Außerdem: Der Brexit wird für die Briten eine Enttäuschung, die Börse ist kein Schönheitswettbewerb, und in London entstehen jetzt Mini-Wohnungen.


1. Ungleichheit frisst Vertrauen
(Thomas Fuster, nzz.ch)
Vertrauen ist eine Art Schmierstoff für die Wirtschaft. Zuletzt haben Studien aber gezeigt, dass in den Industriestaaten das Vertrauen unter Menschen abgenommen hat – möglicherweise wegen der wachsenden Ungleichheit. Doch Ungleichheit nagt nur dann am Vertrauen, wenn sie bei Leuten, die einem ähnlich sind, zu beobachten ist, schreibt Thomas Fuster: „Vergrößert sich die Kluft jedoch im Vergleich mit Menschen, die eine ganz andere Karriere eingeschlagen haben, bleibt das folgenlos.“

2. Zwei Sichtweisen, die Armut zu bekämpfen
(chrisblattman.com, Chris Blattman, englisch)
Worauf soll sich die Armutsforschung konzentrieren: wie Staaten am ehesten Wirtschaftswachstum erzielen und ihre Verwaltungen reformieren können oder mit welchen Hilfeleistungen Arme unterstützt werden sollten? Der Ökonom Chris Blattman plädiert für Letzteres. Denn die Systeme ganzer Dritte-Welt-Länder rasch zu verändern scheint ohnehin unmöglich.

3. Unterschrieben und abgeschickt
(handelsblatt.com, Katharina Slodczyk)
Großbritanniens Premierministerin Theresa May setzt die Scheidung von der EU in Gang. Das Ergebnis der auf zwei Jahre angelegten Verhandlungen ist ungewiss, und die Herausforderungen sind groß: May muss Experten zufolge bis zu 19.000 EU-Gesetzestexte in britisches Recht umwandeln, um den reibungslosen Übergang in die Nach-Brexit-Ära einzuleiten. Nur eines ist absehbar: Es wird Enttäuschungen geben, schreibt Katharina Slodczyk.

4. Die Börse ist kein Schönheitswettbewerb
(wiwo.de, Thorsten Polleit)
Der große Ökonom John Maynard Keynes verglich die Börse einst mit einem Schönheitswettbewerb: Wer den Gewinner voraussagen will, der dürfe sich nicht nach seinem eigenen Schönheitsideal richten, sondern müsse darüber nachdenken, wen andere am hübschesten finden. Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa, ist anderer Meinung: „Erfolgreiche Investoren richten sich nicht nach der Mehrheitsmeinung aus.“

5. Wie klein darf eine Wohnung sein?
(theguardian.com, Robert Booth, englisch)
In London steigen die Mieten rasant. Alte Bürogebäude sollen nun in Wohnungen umgewandelt werden, wofür die gesetzliche Mindestgröße für Wohnungen außer Kraft gesetzt wird. Ergebnis: Teilweise sind sie nur 16 Quadratmeter groß. Jetzt streitet London darüber, ob das noch zumutbar ist.

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