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5 vor 10: Brexit, Banken, Venezuela, Neoliberalismus, Arbeitsmarkt

Heute in den Linktipps: Der Brexit wirft seinen Schatten voraus, Deutschlands Großbanken diskutieren über eine Fusion und Venezuela verarmt trotz Bodenschätzen. Außerdem geht es um neoliberale Wirtschaftspolitik und das Kleingedruckte der US-Arbeitsmarktstatistik.


1. Wie der Brexit den Briten schon heute schadet
(qz.com, Eshe Nelson, englisch)
Läuft alles so wie ursprünglich geplant, dann verlässt Großbritannien in drei Wochen die EU. Doch bis auf das angepeilte Austrittsdatum steht von den Rahmenbedingungen noch kaum etwas fest. Eine Reihe von Abstimmungen im britischen Parlament soll diese Woche etwas mehr Klarheit bringen. So lange konnten einige Unternehmen aber nicht warten. Sie haben bereits ihre Konsequenzen aus dem Brexit gezogen, bevor er überhaupt Realität wurde.

2. Eine politisch motivierte Bankenfusion wäre fragwürdig
(handelsblatt.com, Sven Afhüppe)
Bundesfinanzminister Olaf Scholz zeigt sich überzeugt davon, dass Deutschland ein „starkes, weltweit agierendes Geldinstitut“ nötig habe, um die heimische Wirtschaft bei ihren globalen Geschäften zu begleiten. Er befeuert damit Spekulationen über eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank. Sven Afhüppe sieht die Stimmungsmache aus Berlin kritisch. „Statt hinter den Kulissen den Druck für eine Bankenfusion hoch zu halten, sollte sich die Bundesregierung überlegen, wie sie die Wettbewerbssituation der heimischen Banken verbessern könnte.“

3. 11 Fakten über Venezuelas Krise
(fee.org, Jon Miltimore, englisch)
Venezuela steckt nicht nur mitten in einem Machtkampf zwischen Staatschef Nicolás Maduro und dem selbsternannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó. Das südamerikanische Land leidet auch unter einer massiven Wirtschaftskrise. Ein Blick auf ökonomische Statistiken verdeutlicht die Tragödie: So verfügt Venezuela über die weltgrößten Reserven von Erdöl. Doch trotz der Bodenschätze liegt das mittlere Monatseinkommen der Bevölkerung derzeit nur bei einer Handvoll Dollar.

4. „Neoliberal“ sollte kein schmutziges Wort sein
(bloomberg.com, Noah Smith, englisch)
Die Liberalisierung von Märkten und die Öffnung für internationalen Handel haben zuletzt massiv an Zuspruch verloren. Gegner sogenannter neoliberaler Wirtschaftspolitik sehen darin einen Auslöser für Ungleichheit und soziale Probleme. Noah Smith erwidert den Kritikern, dass die Öffnung der Märkte einer Milliarde Menschen aus der Armut verholfen hat und gerade dabei ist, eine neue globale Mittelschicht zu schaffen.

5. Die Tücken der US-Arbeitsmarktstatistik
(nzz.ch, Martin Lanz)
Die Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes gilt als Indikator dafür, wie sich der größte Volkswirtschaft der Welt entwickelt. Die jüngsten Monatszahlen wirken besorgniserregend. Statt wie zuletzt Monat für Monat rund 200.000 neue Jobs zu schaffen, kamen im Februar nur 20.000 neue Stellen hinzu. Doch ein eindeutiges Zeichen für einen Konjunktureinbruch ist das noch nicht, wie Martin Lenz mit Blick auf das Kleingedruckte der Statistik erklärt.

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