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5 vor 10: Ökonomen, Konjunktur, China, Welthandel, Osteuropa

Heute in den Linktipps: Warum Volkswirte bei ihrer Forschung über Deutschland hinaus denken sollten, wieso der strukturelle Wandel eine größere Herausforderung ist als vorübergehend sinkende Wachstumsraten, weshalb die Handelsbeziehung zwischen China und den USA für beide Seiten vorteilhaft ist, welche Gefahren eine zunehmende strategische Autonomie einzelner Wirtschaftsblöcke birgt und warum das hohe Wachstum in osteuropäischen Ländern wieder auf Normalniveau sinkt.


1. Volkswirte müssen global denken
(faz.net, Christian Dustmann)
Kritiker mahnen, dass der wissenschaftliche Diskurs der Volkswirtschaft aus Deutschland abwandere, da Ökonomen verstärkt USA-fokussierte Themen in englischsprachigen Publikationen veröffentlichten. Dadurch verlören die deutschsprachigen Volkswirte den Blick für lokale Themen, und die Qualität der Arbeit leide. Doch das Gegenteil sei der Fall, meint Christian Dustmann. Die internationale Ausrichtung habe die Qualität der Forschung erheblich verbessert.

2. Das schwache Wachstum ist nicht Deutschlands größtes Problem
(sueddeutsche.de, Achim Wambach)
Rutscht die Wirtschaft diese Woche in eine Rezession? Möglich, aber kein Grund zur Panik. Das Wachstum im Jahr 2019 sei zwar überschaubar, aber solide. Ein Krisenjahr werde 2019 also nicht, meint Achim Wambach. Die Politik müsse allerdings trotzdem handeln – an den richtigen Stellen.

3. Stiehlt China den Amerikanern tatsächlich Jobs und Wohlstand?
(hbr.org, John L. Graham und Benjamin Leffel, englisch)
Die These ist bekannt: Von der Globalisierung und freiem Welthandel profitiert vor allem China, während die USA vor allem negativ betroffen sind. Einheimische Arbeiter würden vor die Tür gesetzt, weil Jobs nach China ausgelagert werden. Gleichzeitig stehlen chinesische Firmen das geistige Eigentum der US-Unternehmen und schaden so der Wirtschaft. Doch so einfach sei es nicht, schreiben John L. Graham und Benjamin Leffel. Tatsächlich sei die Wirtschaftsbeziehung der beiden Länder in den vergangenen 25 Jahren beidseitig eine der vorteilhaftesten aller Zeiten.

4. Die Sirenenklänge strategischer Autonomie
(project-syndicate.org, Daniel Gros)
Die Zölle im Handelskrieg zwischen den USA und China sind lediglich die Spitze des wirtschaftsnationalistischen Eisbergs. Sie sind bloß ein Symptom des Glaubens, dass die nationale Sicherheit leidet, wenn Wirtschaft und Militär eines Landes von Importen abhängig sind. Die daraus entstehenden Bemühungen zur Verringerung von Interdependenzen könnten schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben, meint Daniel Gros. Wenn die Welt nicht vorsichtig navigiere, könnten versteckte Gefahren gar zum Untergang des globalen Handelssystems führen.

5. Der Osteuropa-Boom geht zu Ende
(nzz.ch, Matthias Benz)
Länder wie Polen und Ungarn gehören zu den Wachstums-Champions in Europa. Während sich andere europäische Länder eher dahinschleppten, waren sie in diesem Jahr echte Wachstumsinseln. Doch jetzt kühlt die Wirtschaft bei ihnen ebenfalls ab. Daran ist auch die Situation in Deutschland schuld.

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