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5 vor 10: Vermögensabgabe, Exit-Strategie, Iran, Coronapartys, Arbeitsteilung

Heute in den Linktipps: Was von der Forderung nach einer Vermögensabgabe zur Krisenfinanzierung zu halten ist, wie eine Exit-Strategie aus den Anti-Corona-Maßnahmen aussehen könnte und weshalb die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zunehmend kritisch gesehen werden. Außerdem geht es um die Sicht von Verhaltensökonomen auf die Coronakrise und die Folgen der Pandemie für die internationale Arbeitsteilung.

1. Die SPD-Chefin hat den Ernst der Lage noch immer nicht verstanden
(welt.de, Dorothea Siems)

Die schweren Verwerfungen durch die Coronakrise führen in Deutschland bei Arbeitnehmern und Unternehmern zu Existenzängsten. Dorothea Siems kritisiert, dass SPD-Chefin Saskia Esken ausgerechnet in diesem Umfeld nun eine Vermögensabgabe erwägt, mit der die Kosten der Krise finanziert werden sollen. Siems schreibt: „Über einen Lastenausgleich nachzudenken, bevor die akute Gefahrenlage auch nur annähernd bewältigt ist, ist brandgefährlich.“

2. So könnte Deutschland den Ausweg aus der Coronakrise schaffen
(wiwo.de, Stephan Knieps und Philipp Frohn)

700 Milliarden Euro könnte laut Wirtschaftsforschern der Schaden für die deutsche Volkswirtschaft betragen, wenn der Lockdown des Landes über drei Monate anhält. Angesichts der enormen Kosten werden die Forderungen nach einer Exit-Strategie von den Anti-Corona-Maßnahmen immer lauter. Unternehmensberater haben nun einen dreistufigen Plan vorgestellt. Die Wirtschaft könnte demnach Schritt für Schritt wieder in Gang kommen.

3. Der Iran darf nicht weiter stranguliert werden
(handelsblatt.com, Mathias Brüggmann)

Der Iran ist von der Coronakrise schwer getroffen. Die USA halten ihre Wirtschaftssanktionen aber nach wie vor aufrecht. Mathias Brüggmann hält das für falsch: „Wer jemals Änderungen, Reformen und gesellschaftlichen Fortschritt im Iran will, muss jetzt den Strangulierungskurs beenden“, schreibt er. „Denn die Menschen dort werden keine Hoffnung setzen auf und kein Vorbild sehen in einem Westen, der selbst in der schwersten Krise nicht die helfende Hand ausstreckt.“

4. Warum manche jetzt erst recht Party machen
(fehradvice.com)

Strikte Verhaltensvorschriften prägen in Zeiten der Viruspandemie inzwischen den Alltag in vielen Ländern. Vorschriften zur Reduktion von Kontakten sollen dazu dienen, die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Doch ein Teil der Bevölkerung hält sich bewusst nicht an die Regeln. Verhaltensökonomen haben sich Gedanken dazu gemacht, warum das so ist – und wie Entscheidungsträger besser für Verhaltensänderungen werben können.

5. Fünf mögliche Auswirkungen der Coronakrise auf die internationale Arbeitsteilung
(makronom.de, Thieß Petersen)

Die Folgen der Coronakrise werden die Weltwirtschaft aus Sicht von Ökonomen auch langfristig verändern. Thieß Petersen erwartet, dass die internationale Arbeitsteilung künftig abnehmen wird. Ein Grund dafür: Unternehmen haben erlebt, wie hoch die Kosten sind, wenn Vorprodukte wegen gestörter Lieferketten ausfallen. Thieß vermutet auch, dass niedrigere Lohnkosten als Wettbewerbsvorteil an Bedeutung verlieren.

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